Toscanini? Kenne ich nicht. Ich brauche Bilder vom Fußball.

Erich Salomons Stern als Bildjournalist ging 1928 auf, als er heimlich Aufnahmen in einem Mordprozess machte. Schon damals war das Fotografieren im Gerichtssaal verboten. Die in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ erschienene Bildreportage erregte jedoch großes Aufsehen und machte Erich Salomon schlagartig bekannt. Kurze Zeit später verließ er den Ullstein-Verlag, um als unabhängiger Pressefotograf zu arbeiten.

Zwischen 1928 und 1933 realisierte er über 350 Reportagen, meist Aufnahmen von internationalen Konferenzen und aus den gehobenen Kreisen der Weimarer Republik, Westeuropas und der USA. Erich Salomon war der erste Fotograf, dem man erlaubte, im Weißen Haus in Washington zu fotografieren. Damit war er der wohl produktivste Pressefotograf seiner Zeit, selbst ein Star und ein Gentleman.

Seinen 41. Geburtstag im Jahre 1931 feierte Dr. Erich Salomon mit 400 prominenten Gästen im Berliner Hotel „Kaiserhof“. Hier hielt er einen Diavortrag unter dem Titel “Mit Frack und Linse durch Politik und Gesellschaft“. Er gab sogar einen Bildband mit seinen Reportagefotos heraus und schrieb z. B. in der „Koralle“ über seine fotojournalistischen Erfahrungen („Berühmte Zeitgenossen in unbewachten Augenblicken“ – erschienen 1931).