Evangelisch-methodistische Christuskirche – die Holzkirche

An ihrem Standort inmitten eines Gartengrundstückes in der Friedrichshainer Richard-Sorge-Straße befand sich vor dem 2. Weltkrieg ein repräsentatives Wohnhaus mit einer Hinterhofkirche. Damals hieß die Straße noch Tilsiter Straße und die Hinterhofkirche war die methodistische Elim-Kirche.

Das 1895 errichtete Gebäude war als prächtigster und größter methodistischer Kirchenneubau Berlins bekannt und wurde auch „Schrippenkirche“ genannt, da dort nach Gebet und Gesang die Arbeits – und Obdachlosen ein warmes Abendbrot erhielten.

Als im Februar 1945 eine Fliegerbombe in das Wohnhaus einschlug und explodierte, wurde auch die Kirche zerstört. Viele Menschen, darunter auch die Pastorenfamilie und die Gemeindeschwester sowie unzählige Flüchtlinge, fanden damals den Tod in dem dortigen öffentlichen Luftschutzkeller.

Im Jahre 1948 verblüffte der Pastor der Elim-Gemeinde die gesamte deutsche Methodistenwelt, als er mit Spendenmitteln amerikanischer Methodisten eine komplette Holzkirche aus Schweden herbeischaffte und am Platz der zerbombten Kirche aufstellen ließ. Mittlerweile ist die „Holzkirche“ als Baudenkmal geschützt.

1998 wurde vieles in der Kirche renoviert und erneuert. Bis 2002 fand man im zugehörigen Garten noch immer die Überreste der im Krieg zerstörten ursprünglichen Kirche. Drei Grundmauern sind erhalten. Eine Gedenktafel erinnert an die Menschen, die bei der Zerstörung im 2. Weltkrieg ihr Leben verloren.

Evangelisch-methodistische Christuskirche
Richard-Sorge-Straße 14/15
10249 Berlin

Foto und Text: Cindy Hempel