Die Köpenicker Straße

Die Köpenicker Straße ist eine Straße, die gleich durch zwei Berliner Bezirke, mit dem Hauptteil in Friedrichshain-Kreuzberg, verläuft. Daher entstehen oft Verwechslungen, in welchem Stadtteil sich die eine oder andere Adresse befindet.

Die Köpenicker Straße entstand im Jahr 1589 auf Anweisung des Kurfürsten Johann Georg (1525 – 1598) und ist nach dem Berliner Ortsteil Köpenick benannt. Nicht ohne Eigennutz wurde der Ausbau der Straße forciert, da der Fürst die Straße nutzte, um auf sein Jagdschloss in Köpenick zu gelangen.

Im Laufe der Zeit hatte die heutige Köpenicker Straße viele und auch sehr unterschiedliche Namen: ‚Weidendamm‘, ‚Der neue Damm‘, ‚Der lange Damm‘ und ‚Die neue Trift‘. Hinzu kamen noch historische Schreibweisen aus dem 18. Jahrhundert wie ‚Cöpenicker Straße‘, ‚Cöpnicksche Straße‘ und ‚Köpnicker Straße‘.

Köpenicker Str. Richtung Westen

Gewerbe in der Köpenicker Str.

Als die Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann, siedelten sich in und um die Köpenicker Straße viele Firmen und Fabriken wie die Textilfabrik Velvet AG, die Norddeutschen Eiswerke (Kühlhaus), die Papier- und Briefumschlagfabrik Bretschneider & Graeser, die Stock Motorrad AG, die Berliner Hafenanlagen BEHALA, die Nähmaschinenfabrik Singer, eine Bank und noch viele andere Unternehmen an.

In der Köpenicker Straße befindet sich auch die denkmalgeschützte ehemalige „Bäckerei des Garde du Corps“, die gleichzeitig als Proviantlager zur Verpflegung der Berliner Garnison diente. Das Gebäude wurde 1888 – 1893 nach Entwürfen des Kriegsministeriums errichtet und gehört zu einem Komplex aus Kasernenanlagen, militärische Speichern und Lagergebäuden.

Durch die gelben Klinkersteine sollte die Tradition staatlich preußischer Nutzarchitektur hervorgehoben werden. Das Gelände zwischen der Oberbaumbrücke und der Schillingbrücke war zugleich ein wichtiger militärischer Standort in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

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Die Köpenicker Straße ist eher von Gewerbegrundstücken geprägt. Es gibt auch viele Wohnhäuser, welche nach dem 2. Weltkrieg und nach der Wiedervereinigung 1990 saniert wurden.

Kulturell hatte die Straße einiges zu bieten. So befand sich in der Zeit von 1901-1928 das „Bunte Theater“ in der Köpenicker Straße 68. Ernst von Wolzogen (1855-1934) führte hier erstmals sein Kabarett „Überbrettl“ auf. In den späteren Jahren folgten dann auch Satiren, Parodien, Operetten und sogar Tanz.

Aufgrund der ungünstigen Lage in einem reinen Arbeiterstadtteil blieb jedoch der Erfolg des Theaters aus. Ernst von Wolzogen wurde deshalb von seinen Aufgaben bereits im Jahr 1902 entbunden und ein Jahr später ging auch das Theater in die Insolvenz.

Von 1985-1995 hatte die in Berlin sehr bekannte Firma „ZAPF Umzüge“ ihren Sitz in der Köpenicker Straße 18 – 20. Der Gründer Klaus Zapf (1952 – 2014) stammt aus der Berliner Alternativbewegung der 70er Jahre und hatte die Firma mit ein paar Kommilitonen im Jahr 1975 ursprünglich als „Umzugskollektiv“ gegründet, das sich in den 80er Jahren in eine GmbH umwandelte.

Ehemalige „Bäckerei des Garde du Corps“

US-Car in der Köpenicker Straße

Nach der Wiedervereinigung 1990 sind durch die nun zentrale Lage der Köpenicker Straße viele Clubs entstanden wie der „KitKat Club“, der „Sage Club“ und der bundesweit bekannte Techno-Club „Tresor“.

Gastronomiebetriebe entlang der Spree wie „Spindler & Klatt“ und „RIVO Spreeterrassen“ gehören ebenso zu den beliebten Locations in der Stadt. Unter Nachtschwärmern sehr angesagt ist auch der „Burgermeister“ unter der Oberbaumbrücke. Hier kann man samstags bis 4 Uhr früh seinen Hamburger essen.

Das „Burgeramt“

Köpenicker Str./Oberbaumstr.

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