Das Künstlerhaus Bethanien

Das Bethanien ist ein ehemaliges Krankenhaus in Kreuzberg. Gebaut wurde das „Central-Diakonissen-Haus Bethanien“ in den Jahren 1845-47 und gilt als Vermächtnis des Königs Friedrich Wilhelm IV. Das damalige Areal lag noch innerhalb der Stadtgrenzen im Köpenicker Feld und war umgeben von Gärten und Roggenfeldern.

Die Beweggründe, ein neues Krankenhaus zu bauen, waren die stetig wachsende Bevölkerung Berlins auf der einen Seite und eine mehr und mehr überforderte Charité auf der anderen Seite.

Seitenflügel Bethanien

Durchgang zum ehemaligen Operationsflügel

Das Bethanien-Diakonissen-Krankenhaus war bei der Planung von Anfang an ein Teil der neu gestalteten „Luisenstadt“ – ein neuer Stadtteil innerhalb der Stadtmauer. Benannt wurde die Luisenstadt nach der preußischen Königin Luise. Mit der gärtnerische Gestaltung des neuen Stadtquartiers wurde der preußische Gartenkünstler Peter Joseph Lenné (1789-1866) beauftragt. Für den Entwurf und den Bau des Krankenhauses wurde der Architekt Ludwig Persius (1803-1845)  – ein Schüler von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gewonnen. Da Ludwig Persius während der Bauarbeiten verstarb, übernahm sein Mitarbeiter Theodor August Stein (1802-1876) die Leitung und vollendete den Bau des Krankenhauses.

Rückseite Bethanien

Mariannenplatz

Das Diakonissen-Krankenhaus wurde am 10.10.1847 eingeweiht und in den darauf folgenden Jahren mehrmals ausgebaut u. a. mit einer Leichenhalle, einem Wirtschafshof und Stallanlagen. Nach Schinkels Tod im Jahr 1841 gingen die städtebaulichen Kompetenzen auf den Polizeipräsidenten über, der die für die damalige Zeit typischen Mietskasernen rund ums Bethanien errichten ließ. In der Regel waren das fünfgeschossige Häuser mit Seitenflügeln und Quergebäuden.

Ehemaliges Pfarrhaus

Ehemaliges Schwesternhaus

Während der Zeit des Nationalsozialismus versuchten die Nazis Parteigenossen in der Leitung des Krankenhauses zu positionieren. Jedoch konnten solche Versuche seitens der amtierenden Leitung abgewendet werden. Nach dem Krieg und der Teilung der Stadt geriet das Krankenhaus in finanziellen Schwierigkeiten, da die meisten Patienten aus den angrenzenden Ost-Bezirken wie Mitte und Friedrichshain jetzt fehlten. Mitte der 60er Jahre wurde das Krankenhaus dann zahlungsunfähig und musste 1970 geschlossen werden. Darauf folgte eine kontroverse Diskussion im Berliner Senat darüber, ob Bethanien ganz abgerissen werden soll. Letztendlich entschied sich der Senat, das Krankenhaus zu kaufen und unter Denkmalschutz zu stellen.

Ehemaliges Beamtenhaus

Es wird saniert

Seit 1973 wird das ehemalige Krankenhaus überwiegend von Künstlern für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt. Auf dem Bethanien-Gelände sind auch viele soziale und kulturelle Einrichtungen untergebracht wie z. B. die Ausstellungsräume des Kulturamtes Friedrichshain-Kreuzberg, die Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg, die Druckwerkstatt des Berufsverbandes Bildender Künstler Berlin sowie viele andere. Ein Freiluftkino ist hier ebenso vorhanden wie das Café-Restaurant „3 Schwestern“.

Eingang Künstlerhaus Bethanien

Kunstraum Kreuzberg /Bethanien
Mariannenplatz 2
10997 Berlin

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