Ausstellung Conrad Felixmüller in der Berlinischen Galerie

Die Berlinische Galerie, das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, zeigt vom 12. Mai bis 15. August 2022 die Ausstellung „Conrad Felixmüller“.

Conrad Felixmüller, Selbstbildnis (mit Palette), 1929, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Zum 125. Geburtstag von Conrad Felixmüller (1897–1977) präsentiert die Berlinische Galerie in einem Raum der Dauerausstellung 37 grafische Arbeiten und Archivmaterial aus der Sammlung Wilke. Hans-Jürgen Wilke war der letzte Drucker Felixmüllers und hat mit ihm von 1970 bis zu dessen Tod 1977 zusammengearbeitet. Wilkes umfangreiche Sammlung an Druckgrafiken zeigt das vielseitige Werk Felixmüllers, der zwei Weltkriege und unterschiedliche politische Systeme miterlebt hat. Im Zentrum seiner Darstellungen stand immer der Mensch. Ergänzt werden die Leihgaben durch ein Aquarell und ein Gemälde aus der Sammlung der Berlinischen Galerie.

Conrad Felixmüller, Selbstbildnis mit Titus, 1933, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Repro: Kai-Annett Becker

Conrad Felix Müller, der ab 1917 den Künstlernamen Felixmüller annimmt, wurde am 21. Mai 1897 in Dresden geboren. Früh bemerkte er seine Leidenschaft für die Zeichnung und konnte durch eine Sondererlaubnis von Carl Bantzer schon mit 15 Jahren in dessen Malklasse an der Königlichen Kunstakademie in Dresden studieren.

Als Autodidakt eignete Felixmüller sich verschiedene grafische Techniken an. Mit 18 Jahren ließ er sich als freischaffender Maler in Dresden nieder und wurde nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Wortführer des Expressionismus. Er veröffentlichte Aufsätze und Druckgrafiken in politisch links ausgerichteten Zeitschriften wie „Der Sturm“ oder „Die Aktion“. Von 1919 bis 1924 war er Mitglied in der KPD. Als sich seine revolutionären Vorstellungen nicht erfüllten, beendete er seine politischen Aktivitäten und distanzierte sich zunehmend von seinem expressionistischen Frühwerk.

Conrad Felixmüller, Bildnis Max Liebermann, 1926, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Repro: Kai-Annett Becker

Von 1934 bis 1941 wohnte Felixmüller mit seiner Frau Londa und seinen zwei Kindern Titus und Luca in Berlin. Wegen seiner früheren politischen Haltung wurde er von den Nationalsozialist*innen zunehmend aus dem Kunstbetrieb ausgegrenzt. 40 seiner Bilder wurden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in Dresden gezeigt und über 150 Werke aus deutschen Museumssammlungen beschlagnahmt. 1949 erhielt Felixmüller eine Professur für Malen und Zeichnen an der Martin-Luther-Universität in Halle. 1961 zog er zurück nach Berlin in den Bezirk Köpenick.

Conrad Felixmüller, Berlin, Bus-Haltestelle Köpenick, 1963, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Repro: Kai-Annett Becker

Da sich seine Arbeiten auch in der DDR nicht mit der offiziellen Staatskunst in Einklang bringen ließen, reiste der Künstler 1967 in den West-Berliner Bezirk Zehlendorf aus. Dort verstarb er kurz vor seinem 80. Geburtstag am 24. März 1977.

Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124 – 128
10969 Berlin
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag: 10:00 – 18:00 Uhr

Internet: www.berlinischegalerie.de