In Berlin-Kreuzberg ist ein bedeutendes architektonisches Ensemble an der Oranienburgerstraße 132-134. Erbaut in den Jahren 1844 – 1845, wurde die Kirche vom renommierten Architekten Friedrich August Stüler im Stil einer altchristlichen Basilika entworfen.
Die Gesamtanlage umfasst eine dreischiffige Basilika, einen freistehenden Campanile (Glockenturm), ein Atrium (Innenraum) mit verbindenden Arkadengängen sowie symmetrischen Nebengebäuden. Das Ensemble bindet einen quadratischen Garten ein, in dem eine Statue des Heiligen Jacobus steht.
König Friedrich Wilhelm IV. spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Kirche. Er sicherte nicht nur die Finanzierung, sondern war auch bei der Grundsteinlegung und Einweihung anwesend. Der König gab der Kirche ihren Namen in Anlehnung an das nahe gelegene Jacobs-Hospital.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1953. Und 1957 wurde die im Außenbau weitgehend originalgetreu wiederhergestellt Kirche geweiht. Der Innenraum wurde jedoch vereinfacht, wobei die Emporen entfernt und die Arkaden verändert wurden.
Heute dient die St. Jacobi-Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern beherbergt seit 2021 auch ein Pilgerzentrum. Hier können Besucher Informationen zum Pilgern erhalten, Pilgerpässe und -stempel bekommen und die Pilgerkirche anschauen, Gespräche mit dem Pilgerpfarrer führen und einen Reisesegen empfangen. Das Zentrum ist dienstags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Für weitere Informationen oder zur Kontaktaufnahme stehen Pfarrer Christoph Heil und Pilger-Prädikant Thomas Knoll zu Verfügung.
Die St. Jacobi-Kirche ist ein einzigartiges Beispiel für den altchristlichen Basilikenbau in West-Berlin und steht unter Denkmalschutz. Mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Bedeutung bleibt sie ein wichtiger kultureller und spiritueller Ort in Kreuzberg.
Text und Fotos: M. F.