NARVA in Friedrichshain

Das NARVA-Gebäude in Friedrichshain hat eine vielschichtige Geschichte. Ursprünglich war es Berlins erstes Wasserwerk und später ein Glühlampenwerk der Auer-Gesellschaft. Es gilt je nach Definition als erstes Hochhaus Berlins. In den 1960er Jahren wurde dem Turm ein kleiner drehbarer Glasturm aufgesetzt. Ende der 1990er Jahre erfolgte der Aufbau des charakteristischen Glaswürfels. Seit 2005 diente das Gebäude als Bürogebäude für die BASF und ist als technisches Denkmal ausgewiesen.

Blick vom U-Bahnhof Warschauer Straße

Die Geschichte des NARVA-Unternehmens und des NARVA-Gebäudes in Berlin-Friedrichshain ist geprägt von verschiedenen Entwicklungsphasen:

1963-1990: Das Unternehmen trägt den Produktnamen NARVA, der 1966 als Markenzeichen eingetragen wurde. 1969 erfolgte der Zusammenschluss mit anderen Glühlampenbetrieben zum Kombinat. Bis Ende der 1970er Jahre hatte das Unternehmen in Berlin bis zu 6.000 Mitarbeiter.

1990-1996: Nach der Wende wird das Unternehmen in die Gesellschaft für lichttechnische Erzeugnisse mbH umgewandelt. Trotz der Auflösung des VEB produzieren einige ehemalige Betriebsteile weiterhin unter dem Namen „NARVA“. 1991 erhält NARVA den Berliner Umweltpreis für die Entwicklung einer quecksilberfrei herstellbaren Natrium-Dampfhochdrucklampe. 1992 wird die Produktion von Leuchtmitteln im bisherigen Gebäude eingestellt und das Unternehmen zieht 1996 nach Berlin-Lichtenberg, Herzbergstraße, um.

Seit 1994: NARVA entwickelt und produziert verschiedenste Hochdruck-Entladungslampen, bedarfsgerechte Leuchten und spezialisierte Lösungen.

LUX-Innenhof mit Werbeplakaten

Nutzung der Räume: Einige ehemalige Räume werden heute als Diskotheken genutzt, wie die NARVA Lounge, auch als Matrix Club Berlin bekannt.

Die Geschichte des NARVA-Unternehmens und des NARVA-Gebäudes spiegelt die industrielle Entwicklung Berlins im 20. Jahrhundert wider und zeigt den Wandel vom Industriestandort zur modernen Büronutzung und Freizeitgestaltung.

Fotos und Text: E. Turac