Die Modersohnstraße ist eine im südlichen Friedrichshain gelegene Straße, die den belebten Boxhagener-Kiez mit der eher ruhigen Halbinsel Alt-Stralau verbindet. Benannt ist die Straße nach dem bekannten deutschen Landschaftsmaler Otto Modersohn (1865 – 1943).
Die Straße ist lediglich einen Kilometer lang, aber dafür um so wichtiger als Verkehrsader, da sie mit der gleichnamigen (Modersohn) Brücke die Bahngleise überquert und so die Verbindung von der viel befahrenen Stralauer Allee zum Boxhagener-Kiez herstellt.
Den heutigen Namen trägt die Straße erst seit 1951, davor hieß sie Hohenlohestraße und sollte den früheren Reichskanzler Chlodwig Hohenlohe-Schillingsfürst Prinz von Ratibor und Corvey ehren.
In der heutigen Modersohnstraße wurden mehrere Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, wie die Emanuel-Lasker-Oberschule, die Elektrowerkstatt der Reichsbahnausbesserungswerkstatt und das Wohnhaus Nr. 33. Dieses wurde 1895 von der Königlichen Eisenbahndirektion erbaut.
Das markanteste Bauwerk in der Straße ist jedoch die renovierte Modersohnbrücke mit ihrem wunderschönen Blick in Richtung Westen, was das Betrachten, Fotografieren oder Filmen eines spektakulären Sonnenunterganges möglich macht.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Brücke nahezu ohne Schäden. Sie musste jedoch wegen massiver Verschleißerscheinungen 1999 abgerissen werden, zumal der ganze Ost-West-S-Bahnverkehr darunter fuhr. Es wurde eine ganz neue Stabbogenbrücke nach Plänen des Berliner Architekten Hans-Günther Rogalla erbaut.
Bedingt durch die S-Bahn- und ICE-Gleise hat man einen freien Blick auf die Hochhäuser des Mehringplatzes, auf die Mercedes-Benz-Arena, auf die Narva-Lounge und natürlich auf den Fernsehturm. Einzigartig ist auch die Konstruktion der Brücke, da abgerundete Fahrbahntrenner offenbar als Sitzmöglichkeit genutzt werden sollen.
Je nach Tageszeit kann man sich entsprechend Richtung Osten setzen und den Sonnenaufgang bewundern oder auch Richtung Westen, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Besonders in den wärmeren Monaten wird diese Möglichkeit von den Einheimischen genutzt, aber auch von vielen Touristen. Es ist also kein Zufall, dass es die Modersohnbrücke mit diesem Ausblick in etliche Reiseführer geschafft hat.
Ein Highlight auf der Brücke ist jedes Jahr Silvester, da sich um Mitternacht viele Feiernde auf der Brücke versammeln, um auf das neue Jahr anzustoßen und dabei einen tollen Panorama- Blick auf den Berliner Silvesterhimmel zu werfen.
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