Mehringplatz (ehem. Belle-Alliance-Platz)

Am südlichen Beginn der Friedrichstraße, zwischen Franz-Klühs-Straße und dem Gitschiner Ufer, in unmittelbarer Nähe zum Halleschen Tor, befindet sich der Mehringplatz (ehem. Belle-Alliance-Platz), benannt nach dem Publizisten und Politiker Franz Erdmann Mehring.

Mitte des 18 Jahrhunderts beauftragte Friedrich Wilhelm I. König von Preußen den Hofbaumeister Phillip Gerlach mit dem Bau eines repräsentativen Platzes am südlichen Ende der Friedrichstadt. Somit entstand direkt hinter der Berliner Akzisemauer (Zollmauer), die das damalige Berlin nahtlos umfasste, innerhalb von zwei Jahren ein Platz nach städtebaulichem Vorbild der Piazza de Popolo in Rom, „Das Rondeel“ am Halleschen Thore.

Durch die vollständigen Zerstörung des Platzes und der umliegenden Straßenzüge 1945, mit dem Wiederaufbau in den späten 1960ern , und der vollständige Umgestaltung 2019 bis 2022, erhielt der Mehringplatz sein heutiges Erscheinungsbild.

Ein grüner öffentlicher Platz mit Wohnhof, umzogen von auf Betonstelzen ruhenden dreigeschossigen Wohngebäuden. Inmitten des „Wohnhofes“ steht seit 180 Jahren eines der ersten Säulenmonumente Berlins.

Die Friedenssäule, im Mittelpunkt eines runden Brunnenbeckens, platziert auf einem rechteckigen Sockel und abschließend in 19 Meter Höhe die Viktoria, „Der fliegende Engel“ genannt, von Christian Gottlieb Cantian (Hofbaurat) im klassizistischen Stil geschaffen.

Nach dem gestalterischen Vorbild antiker griechischer und römischer Kulturen entworfen und am 3. August 1843 enthüllt, soll das Säulenmonument an den zwischen den Alliierten und Frankreich geschlossenen „Pariser Frieden“ erinnern.

Zwei spätklassizistische Marmorskulpturen von Ferdinand Hartzer und Albert Wolff aus dem Jahr 1879, „Der Friede“ (A. Wolff) & „Clio“ (F. Hartzer), die Chronistin der Freiheitskriege, lassen sich hier finden.

Und einen Augenblick vom Zentrum des Platzes entfernt gibt es ein Werk des Bildhauers Rainer Kriester zu entdecken. Die 1975 aus Aluminium gefertigte Plastik zeigt menschliche Gliedmaßen in Bewegung und trägt den Titel „Woher kommen wir, wohin gehen wir“.

Unmittelbar beim Kriester Kunstwerk befinden sich zwei große Wandgemälde, „Murale“. Zum einen ist ein Kunstwerk vom dänischen StreetArt-Künstler Don John, „Hoodie Birds, zu sehen und gegenüberliegend „Make Art Not War“ von Shepard Fairey. Beide Projekte wurden 2014 von Urban Nation für die Projektserie „One Wall“ in Auftrag gegeben.

Der Mehringplatz ist auch Teil des Projekts „Grüne Hauptwege Berlin“: 20 Wege mit unterschiedlichen Längen, die zu Parkanlagen, Naherholungsgebiete und Wohnanlagen führen, durch vielfältigste Landschaften, Wälder, Gewässer und Parks des Berliner Stadtgebietes.

Der längste Weg ist der Spreeweg mit 59 km, der entlang der Spree durch ruhige Wälder und historische Stadtkerne führt.

Hier kann man sich entspannt durch die grünen Korridore der Großstadt bewegen.

Text und Fotos: F. N.