Im Park ist Herbst

Der Park erglüht in Rot und Gold,
ein letzter Gruß, so warm, so hold.
Die Blätter sinken sacht herab,
ein Teppich glänzt auf Erde und Grab.

Die Zweige tragen kaum noch Last,
der Sommer geht, der Glanz verblasst.

Ein Windzug fährt durch kahle Zweige,
er spricht von Enden, Fall und Neige.
Er trägt den Duft von Holz und Regen,
von Erde, die nach Stille streben.

Die Sonne bricht durch die lichten Kronen,
ihr Strahl erhellt vergängliche Zonen.
Die Schatten dehnen sich zur Ruh,
der Abend schließt die Augen zu.

Die Seele horcht, vom Wind berührt,
sie ahnt, was still ins Ende führt.
Die Schwermut dringt ins Herz hinab,
sie legt es leise in ihr Grab.

Im kühlen Hauch, im matten Licht,
erspürt sie Klarheit, Pflicht und Sicht.

Die Melancholie spricht: ,,Sieh hin,
das Leben lebt vom tiefsten Sinn.
Was sinkt, das bleibt im Herzen warm,
im Abschied liegt ein sanfter Charme.
Vergänglichkeit trägt ihren Glanz,
im Fallen liegt des Lebens Tanz.
Was endet, zeigt die Ewigkeit,
im Loslassen liegt Beständigkeit.

Die Sonne sinkt, der Tag wird klein,
der Abend tritt in den Park hinein.
Ein goldener Schimmer bleibt zurück,
im Licht verweilt ein stilles Glück.

Die Luft wird rein, der Abend schweigt,
die Dämmerung den Park erreicht.
Die Seele atmet tief und weit,
versöhnt sich mit der Endlichkeit.

So wird der Park zum heiligen Raum,
er bringt der Seele Trost und Traum.
Die Zeit erscheint nicht mehr als Feind,
sie zeigt, dass alles sich vereint.

Der Herbst zeigt still mit weiser Hand,
das Enden stets im Anfang stand.
Im Schweigen klingt ein tiefer Gesang,
im Wandel ruht ein leiser Klang.

Wer achtsam schaut, erkennt zuletzt:
im Enden wird der Sinn gesetzt.
So sanft, so leise, ohne Streit,
verklärt sich Enden in der Zeit.

Text und Fotos: M. Fr.