Georgen-Parochial-Friedhof II

Eingangsportal der St. Georgen-Kapelle auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II

Der Haupteingang dieser alten Berliner Friedhofsanlage befindet sich an der Landsberger Allee 48–50. Über einen Nebeneingang in der Friedenstraße 80 kann man ebenfalls auf den Friedhof gelangen.

Der Eingang Landsberger Allee wurde von der Berliner Stadtverwaltung erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschaffen.

Familiengruft auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II mit Spuren des Krieges

Die an der Landsberger Allee und der Friedenstraße gelegenen Friedhöfe gehen auf eine Anordnung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) zurück, die verlangte, ab 1717 neue Bestattungsanlagen außerhalb der Stadt Berlin anzulegen und dabei die Flächen so auszuwählen, dass das Grundwasser tief genug lag, um es nicht zu verseuchen.

Bronzefigur „Die Trauernde“ des Metallbildhauers Hans Dammann (1867-1942)

Wegen der zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfolgten Zunahme der Berliner Bevölkerung und der steigenden Zahl der Bestattungen reichten die Flächen rund um die Pfarrkirchen nicht mehr aus.

Die neuen Friedhöfe entstanden als Gemeinschaftsanlagen der Georgen- und Parochial-Gemeinden sowie der St.-Petri-Gemeinde direkt vor der damaligen Akzisemauer.

Zwischen 1865 und 1867 entstand auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II die St. Georgen-Kapelle mit angeschlossenem Leichenhaus nach dem Entwurf des Berliner Stadtbaumeisters Paul Erdmann. Nach 1945 wurde der Friedhof umgestaltet.

Die Kapelle gilt als eine der ältesten erhaltenen Friedhofskapellen Berlins.

St. Georgen-Kapelle auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II

Der Backsteinbau im Rundbogenstil lehnt sich an italienische Vorbilder an und ist vergleichbar mit den Potsdamer Bauten von Ludwig Persius (1803-1845) und August Stüler (1800-1865).

Alte Familiengruft im Nordostbereich mit angrenzenden Wohnbauten

Auf dem Friedhof sind viele alte Grabmale und Familiengruften erhalten geblieben. Hier ist auch die kunstvoll gestaltete Grabstätte für Anton Friedrich Büsching (1724-1793) zu finden. Das Grabmal wurde von Johann Gottfried Schadow (1764-1850) geschaffen. Derzeit befindet es sich im Märkischen Museum.

Repräsentative Familiengruft auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II

Gleich an der Friedenstraße liegt auch die Büschingstraße, die seit dem 30. Juli 1833 nach dem Theologen und Geographen Anton Friedrich Büsching benannt wurde. Büsching war u. a. Rektor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in der Klosterstraße.

Grabkapelle der Familie Francke auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II

Die Friedhofskapelle und das Mausoleum der Familie Francke stehen unter Denkmalschutz.

Der verwunschene Teil des Friedhofs: alte, von Pflanzen überwucherte Grabmale

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