Friedrichshöhe

Auf der Friedrichshöhe an der Landsberger Allee 54 hatte der aus München stammende Brauereibesitzer Georg Patzenhofer (1815-1873) um 1856 den ersten Bier-Lagerkeller für seine Brauerei anlegen lassen und einen Bierausschank dazu eröffnet.

Für die Anlage des trockenen und kühlen Kellers, der gegenüber dem Volkspark Friedrichshain entstand, erwies sich die Grundmoränenschicht des hier ansteigenden Barnim als sehr günstig.

1871 entstand daraus die Aktienbrauerei Friedrichshöhe unter dem Namen „Actien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe, vorm. Patzenhofer“.

Auf dem Gelände an der Landsberger Allee entstanden zwischen 1877 bis 1896 nach Plänen der Architekten Arthur Rohmer und Max Alterthum & Salo Zadek die Brauerei mit Darre und Mälzerei, neue größere Lagerkeller, ein neues Sudhaus sowie ein Restaurationsbetrieb mit Biergarten.

Um 1900 betrug der jährliche Bierausstoß 110.000 Hektoliter. 1896 verfügte die Brauerei über 40 Bierwagen, 25 Flaschenwagen und 105 Pferde. In der Brauerei wurden täglich 50.000 Flaschen abgefüllt.

In den Jahren bis 1909 erweiterte die Patzenhofer AG diesen Standort und erwarb weitere Brauerei-Betriebe. Unter den erworbenen Unternehmen befanden sich die seit 1871 als AG fortgeführte Aktien-Brauerei-Gesellschaft Moabit, die Leue’sche Brauerei in Spandau sowie die Bockbrauerei.

Am Standort Landsberger Allee begann auch die maschinelle Herstellung. Die neoklassizistischen Bauten erhielten eine Verkleidung aus rotem Backstein und einen detailreichen Schmuck aus Terrakotta. Es entstanden ein Verwaltungsgebäude sowie ein Wohn- und Comptoirhaus.

Am 12. Juli 1920 beschloss die Aktionärs-Hauptversammlung die Fusion mit der Schultheiss-Brauerei, wodurch der „mächtigste Bierkonzern Europas“ mit dem Namen „Schultheiss-Patzenhofer Aktiengesellschaft für Brauerei-Unternehmungen“ entstand.

Zwischen 1920 und 1937 trugen alle Teile des Brauereikonzerns den Namen „Schultheiss-Patzenhofer“. Im Rahmen der „Arisierung“ verschwand der Name Patzenhofer im März 1938 aus der Firmenbezeichnung.

Bis 1990 wurde auf dem Grundstück an der Landsberger Allee 54 / Richard-Sorge-Straße Bier gebraut.

Ab 2006 begann eine schrittweise Umnutzung der alten Gebäude der ehemaligen Berliner Brauerei als Kreativhaus. Zwischen 2009 und 2012 haben 70 Künstler und fünf Galerien im Kunstzentrum LA54 gearbeitet und monatliche Kunstfestivals organisiert.

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