Serie Kiezkinos – 8.
Friedrichshain-Kreuzberg hat die größte Dichte sogenannter „Kiezkinos“ europaweit. Wir stellen sie Ihnen einzeln vor.
Mittenmang, aber dennoch etwas abseits kann man das fsk-Kino am Oranienplatz sehr leicht übersehen. Es befindet sich weder in einem Gründerzeitbau noch in einer ehemaligen Fabrik, sondern in einem verspiegelten Glasbau. Nur eine kleine Leuchtschrift deutet auf eines der innovativsten Kinos Berlins hin.
Das fsk-Kino wurde 1988 in der Wiener Straße eröffnet. Heute befindet sich in den Räumen der Musikclub Wild at Heart, der nach einem Filmtitel von David Lynch benannt wurde – irgendwie „bleibt ja alles in der Familie“. Ein besonderes Merkmal war damals die Verwendung von Flugzeugsesseln als Kinositze.
Über die Bedeutung der drei Buchstaben fsk im Namen des Kinos wird bis heute gerätselt. Eine Möglichkeit ist, dass die Abkürzung fsk von dem Begriff Flugsesselkino abgeleitet wurde, da zunächst Flugsessel als Sitze dienten. Eine zweite Erklärung für die Abkürzung ist die Anlehnung an die Jugendschutzinstitution Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (damit wird die Altersfreigabe festgelegt), die die selbe Abkürzung hat.
1994 zog man in den Segitzdamm am Oranienplatz, aus einem Saal wurden zwei Säle und die Flugzeugsessel fanden ihre neue Heimat im kleinen Saal. Ein paar Jahre später wurden sie jedoch durch klassische Kinoklappstühle ersetzt.
Das neue Wahrzeichen des Kinos wurde ein Springbrunnen, der im großen Saal in einer Ecke vor der Leinwand seinen Platz gefunden hat. Vor den Vorstellungen plätschert er munter vor sich hin und gibt so den wartenden Zuschauern ein besonderes Gefühl der Entspannung.
Das Programm besteht hauptsächlich aus Arthausfilmen, wobei die „Großen“ eher ausgespart werden. Das fsk zeigt in erster Linie Filme, die es noch zu entdecken gilt.
Darüber hinaus betreiben die Macher des fsk-Kinos einen eigenen Filmverleih. Hier lag der Fokus in den ersten Jahren vor allem auf französischen Produktionen und deutschen Filmen der Berliner Schule. Mittlerweile konzentriert man sich auf amerikanische Independent-Produktionen und osteuropäisches Kino.
fsk-Kino am Oranienplatz, Segitzdamm 2, Berlin-Kreuzberg
2 Säle: 100 und 57 Plätze
Internet: www.fsk-kino.peripherfilm.de