Erinnerungen an einen Kreuzberger Milieu-Maler: In der im Kreuzberger Bergmannkiez gelegenen Fidicinstraße ist der Hof der Hausnummer 40 durchaus einen Besuch wert.

Im Jahr 1989 erwarb der Kreuzberger Maler Kurt Mühlenhaupt das ehemalige Brauereigelände, um dort einen Künstlerhof entstehen zu lassen. Heute befinden sich neben dem Kurt-Mühlenhaupt-Museum mehrere Theater (ein englischsprachiges Theater, ein Puppentheater und ein Theater, in dem Künstler mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen) sowie Ateliers und Werkstätten von Künstlern verschiedener Bereiche auf dem Gelände.

Das Kurt-Mühlenhaupt-Museum in Kreuzberg wurde 2020 eröffnet, vorher befand es sich in Bergsdorf, einem kleinen Ort in Brandenburg, wo Kurt Mühlenhaupt bis zu seinem Tod im Jahr 2006 lebte.

In der Dauerausstellung des Museums geht es um Leben und Werk von Kurt Mühlenhaupt. Er war Maler, Grafiker, Bildhauer und Schriftsteller. Hier kann man Ölbilder, Grafiken und Plastiken betrachten sowie auch zu seinem Leben gehörende Gegenstände wie z.B. den Leierkasten, nach dem seine Kneipe benannt wurde.

Kurt Mühlenhaupt wurde als Kreuzberger Milieu-Maler bekannt. Von ihm gern gewählte Motive waren Berliner Straßen und Plätze sowie Menschen und Szenen aus dem Berliner Arbeitermilieu.

Neben der Dauerausstellung gibt es auch wechselnde Ausstellungen sowie hin und wieder Konzerte und Lesungen.

Auf dem Hof des Museums befinden sich 10 Stationen, die die verschiedenen Perioden im Leben von Kurt Mühlenhaupt darstellen, hierzu gibt es auch einen Audio-Guide. Ein weiterer, von Katharina Thalbach gesprochener Audio-Guide, führt über 18 Stationen auf Kurt Mühlenhaupts Spuren durch Kreuzberg.

Dieser Spaziergang dauert etwa zwei Stunden und führt unter anderem zum Chamissoplatz, wo sich das erste Atelier von Kurt Mühlenhaupt befand und in die Zossener Straße, wo die legendäre, von Mühlenhaupt betriebene Kneipe „Leierkasten“ lag, in der auch Berühmtheiten wie Günther Grass, Friedrich Dürrenmatt und Henry Miller verkehrten.

Das Grab von Kurt Mühlenhaupt befindet sich auf den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor. Die Grabanlage für ihn und seine Familie wurde von ihm selbst gestaltet.

Text und Fotos: Sonja M.