Zwinglikirche in Friedrichshain

Die Zwinglikirche, ein markantes Bauwerk in Berlin-Friedrichshain, liegt am westlichen Rand des Rudolfplatzes und ist umgeben von historischen Baudenkmälern wie Wohnhäusern aus dem frühen 20. Jahrhundert und der ehemaligen Industrieanlage der Auergesellschaft (OSRAM, NARVA).

Die Geschichte der Kirche datiert auf den 2.12.1900, als eine kleine Holzkapelle den Bedarf der schnell wachsenden Bevölkerung vor dem Stralauer Tor zu decken begann. Der Neubau einer steinernen Kirche wurde 1903 beschlossen und vom Architekten und kaiserlichen Baurat Jürgen Kröger (1856–1928) entworfen. Die feierliche Einweihung fand 1908 statt, während die Holzkapelle bis 1907 hier und bis 1912 auf dem Ostkirchhof Ahrensfelde genutzt wurde. 1928 wurde an die Zwinglikirche in der Rudolfstraße ein Gemeindehaus angebaut.

Die Zwinglikirche ist ein beeindruckendes neugotisches Gebäude mit reich verzierten Fassaden und einem markanten 81 Meter hohen Turm. Im Inneren befinden sich kunstvolle Details, wie das Altargemälde von Christus auf dem Meer und die Standbilder der Förderer der Reformation, Kurfürst Joachim II. und König Gustav Adolf von Schweden. Besonders beeindruckend ist die elektrische Beleuchtung, die von der Auergesellschaft bereitgestellt wurde und die Zwinglikirche zur ersten vollständig elektrisch beleuchteten Kirche Berlins machte.

1907 von Martin Götze geschaffene Bronzefigur des Reformators und Namenspatrons Huldrych Zwingli am Turmfuß

Im Laufe der Jahre diente die Kirche verschiedenen Zwecken, wurde renoviert und wieder der Gemeinde zugänglich gemacht. Heute wird sie sowohl für kirchliche Veranstaltungen als auch als Ort für Kunst, Kultur und Geschichte genutzt. Die professionelle Vermietung als Veranstaltungsort erfolgt durch die BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH.

Die Zwinglikirche hat auch als Drehort für die Fernsehserie „Weissensee“ gedient und bleibt somit nicht nur ein historisches, sondern auch ein kulturell bedeutendes Wahrzeichen Friedrichshains.

Fotos und Text: E. Turac