Street Art in Friedrichshain-Kreuzberg

Hauswände statt Leinwände. Wandbilder in Friedrichshain und Kreuzberg. Eine Sonderausstellung im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95A, 10999 Berlin-Kreuzberg, verlängert bis 29. Dezember 2013.


Straßenkunst in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg

Über 130 große Fassaden-Wandbilder und unzählige kleinere Graffiti lassen Friedrichshain-Kreuzberg an einigen Orten als große Freilichtgalerie erscheinen.

Seit den siebziger Jahren erleben Friedrichshain und Kreuzberg einen wahren Boom an Wandgemälden, die sowohl in offiziellem Auftrag als auch als Spontanmalerei (oft in der damaligen Hausbesetzerszene) entstanden. Das Spektrum reicht von politischen bis zu historischen Themen, setzt sich mit Folgen der Umweltzerstörung und Stadtsanierung auseinander, erzeugt Illusionen oder dient einfach dekorativen Zwecken.
Am wohl bekanntesten ist die Freiluft-Ausstellung Eastside Gallery. Sie ist seit 1990 die weltweit längste Open-Air-Galerie, mit einer Länge von 1,3 Kilometern. Sie ist gerade bei jüngeren Berlin-Touristen der größte Publikumsmagnet. Die Kunstmeile, die ehemals spontan entstand und die Hoffnung und Freude nach dem Mauerfall demonstrierte, steht heute unter Denkmalschutz.

Street Art ist in Kreuzberg-Friedrichhain überall zu finden, man muss nur einen kleinen Spaziergang durch die bunten Straßen machen und findet verschiedenartigste Graffiti und andere Street-Art-Varianten.

Street Art Style: Graffiti

(singular: Graffito) Graffiti steht als Sammelbegriff für Wandmalereien (Bilder), die mit Sprühdosen, Bürsten oder Malerrollen freihändig aufgetragen werden. Sehr häufig sind auch sogenannte Signaturkürzel (Tags) im Stadtbild anzutreffen.

Das Thema Graffiti wird auch hier kontrovers diskutiert. Unter Anhängern und Aktiven der Kultur gelten Graffiti als zentrale Ausdrucksmittel urbanen Lebensgefühls und finden speziell unter Jugendlichen große Anerkennung. Teile der Bevölkerung empfinden Graffiti, insbesondere die Signaturkürzel, aber als Verunstaltung und Vandalismus.

Street Art Style: Stencil

Im Gegensatz zum freihändigen Graffiti wird hier mit Schablonen gearbeitet. Diese Schablonenkunst wird vor allen Dingen zur häufigen Wiederholung eines Motivs von den Künstlern verwendet. Die schnelle und direkte Information dieser Street Style Art wird häufig zur Verbreitung politischer Ansichten verwendet.

Stencil Style Oranienstraße

Street Art Style: Sticker

Stickerkunst ist eine Form von Streetart, bei der Aufkleber an Wänden angebracht werden. Der Sticker Style will wie der Stencil Style schnell Informationen vermitteln. Die Aufkleber werden hierbei aber nicht an die Wände gemalt, sondern an ihnen verklebt.
Oft bestehen die Aufkleber auch aus beschrifteten oder bemalten, kostenlos erhältlichen Aufklebern, wie beispielsweise selbstklebenden Postpaketformularen.

Street Art Style: 3D

3D Style umfasst Wandgemälde, die das Gefühl von Tiefe und Realität ausdrücken. Auch räumliche Installationen (Skulpturen) aus unterschiedlichsten Materialien, die auf den Straßen Berlins gefunden werden, gehören zum 3D Style.

Street Art Style: Cut Out

Cut out oder auch “Paste Up” folgt dem Grundkonzept, dass Zeichnungen (Plakate) angefertigt und als Kleinauflage kopiert werden. Diese Zeichnungen werden dann oft zugeschnitten und dann mit Kleister oder Leim an Hauswände angebracht.

Artikel und Fotos: Lutz Fraunholz

Weiterführende Websites:

http://www.slf-stadtfuehrungen.de/fuehrung/streetart-in-kreuzberg/
http://artelocal.eu/street-art-kreuzberg/
http://wandbilder-berlin.de/category/berlin/friedrichshain-kreuzberg
http://www.kreuzbergmuseum.de