Spurensuche: Die Skulpturen vom Andreasplatz

Die beiden Skulpturen „Handwerker mit Sohn“ und „Mutter mit Kind“ entstanden 1898 für den damaligen Andreasplatz, der als Zentrum der Stralauer Vorstadt galt. Er verschwand jedoch um 1960 mit der Neubebauung des Viertels vollständig aus dem Stadtbild. Auf dem Andreasplatz waren die beiden Werke Bestandteil einer Marmorsitzbank. Nach der Beseitigung des Platzes wurden die Skulpturen voneinander getrennt.

Die Plastik „Handwerker mit Sohn“, die auch „Vattergruppe“ genannt wird, befindet sich jetzt auf der Freifläche an der Andreasstraße 21a. Die Skulptur „Mutter mit Kind“, bekannt auch als „Muttergruppe“, steht heute im Volkspark Friedrichshain in der Nähe der Grenzmauer zum Krankenhaus.

Die „Vatergruppe“ wurde von dem Bildhauer und Medailleur Wilhelm Haverkamp (1864 – 1929) erschaffen. Die „Muttergruppe“ ist ein Werk des Bildhauers Edmund Gomansky (1854 – 1936). Die Plastik „Handwerker mit Sohn“ wurde vor einigen Jahren restauriert und steht unter Denkmalschutz. Die Mutter-Kind-Figur wartet noch auf ihre Restaurierung.

Übrigens gelten diese beiden Skulpturen als letzte vorhandene Zeugnisse aus der Wilhelminischen Zeit (1890 – 1914) in Friedrichshain. Anhand vom Figurenarrangement, der dargestellten Attribute und der Gesamtkomposition werden feste Rollenbilder sowie Wertvorstellungen dieser Epoche präsentiert.