DIE OBERBAUMBRÜCKE – Der Aussichtspunkt mit Blick auf die Innenstadt
Seit 1896 verbindet die Oberbaumbrücke Friedrichshain und Kreuzberg über die Spree miteinander. Hier befand sich einst der Oberbaum, an dem Zölle eingetrieben wurden. Otto Stahn schuf diese Brücke, die einer Burg in der Mark Brandenburg ähnelt.
Bei Baumaßnahmen an der Brücke 1992 wuchsen damit gleichzeitig die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg wieder zusammen: Ost- und West. Die Oberbaumbrücke ist im Wappen des neuen Bezirks abgebildet. Berlins älteste U-Bahn, die Linie U1, und auch die U3 verkehren über die Oberbaumbrücke. Das Tragwerk für die Gleise im Hochparterre wurde architektonisch verkleidet und mit mittelalterlichem Schmuckwerk versehen.
Heute hat sich zu beiden Ufern der Spree die Berliner Popkultur angesiedelt. Unzählige Clubs und Diskotheken locken die trendbewusste Szene an. In der Media-Spree auf dem Gelände des einstigen Osthafens ist die Musik- und Modebranche zu Hause. Der Konzern Universal hat seine Zentrale in einem umgebauten Kühlhaus für Hühnereier aus dem Jahr 1928 direkt neben der Oberbaumbrücke.
Eine Führung entlang des ehemaligen Mauerverlaufs, zu beiden Seiten der Mauerstraße, zeigt die Ergebnisse des Stadtumbaus: Neubauten für Medien, Mode und Hotels, aber auch neue Wohnformen. Gegensätze zwischen dem künstlerischen Untergrund und der Expansion moderner Unternehmen werden erkennbar.
Nach dem Mauerfall befand sich das Gebiet zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße in einer Art Schlummerzustand, der zahlreiche Träume gebar, vor allem auf den Technopartys in den Clubs, die in einem sich rasant wandelnden Umfeld entstanden. Und es blühten hier noch ganz andere Träume, die Träume von Investoren. 2001 kaufte die amerikanische Anschutz Entertainment Group das gesamte Areal und investierte 200 Millionen Euro, auf dem jetzt erstmals in seiner Geschichte so etwas wie eine Stadt entstanden ist. Die Eröffnung fand am 13. Oktober 2018 statt.
EAST SIDE GALLERY – URBAN ART
Eines der berühmtesten Fotomotive Berlins ist die East Side Gallery, das ehemalige Mauerstück, welches mit 1,3 Kilometern zur längsten Open-Air-Galerie der Welt wurde, bemalt mit Werken von Künstlern aus etwa 21 Ländern. Sie ist ein sichtbares Zeugnis von Freude, die anhaltend die Stimmung von Freiheit und Versöhnung transportieren soll.
Die East Side Gallery ist ein Symbol für die friedliche Überwindung des Eisernen Vorhangs, von Grenzen und Konventionen zwischen Gesellschaften und Menschen. Früher trennte die Mauer die beiden Arbeiterbezirke Friedrichshain und Kreuzberg. Die Gallery ist das einzige authentische Denkmal der Wiedervereinigung mit mehr als drei Millionen Besuchern pro Jahr. 2009 wurde die East Side Gallery komplett saniert.
Der Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg ließ 2006 trotz weltweitem Protest Segmente aus der Mauer herausnehmen. Eine Lücke von 44 Metern wurde in die Mauer gerissen, um Platz für einen Schiffsanleger zu schaffen.
2012 genehmigte der Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein Bauvorhaben für ein hohes Luxus-Appartementhaus direkt im ehemaligen Grenzbereich auf dem Todesstreifen zwischen East Side Gallery und Spree. Der Wohnturm „Living Levels“ steht auf einem Filetgrundstück am Wasser. Auch dafür wurden die Segmente aus der Mauer herausgenommen.
OSTBAHNHOF – DAS TOR NACH OSTEN
1842 als Frankfurter Bahnhof in Form eines damals üblichen Kopfbahnhofs erbaut, hatte er seitdem viele Namen. Von 1891 bis 1950 führte er den Namen Berlin Schlesischer Bahnhof.
Nach Entstehung der Ostbahn wurde der Schlesische Bahnhof der wichtigste Bahnhof für alle Reisen von Berlin nach Ost- und Südosteuropa.
1903 hielten in diesem Bahnhof der Nord-Express, der zwischen der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg und Paris / Ostende verkehrte sowie der Schnellzug nach Moskau.
Mit täglich rund 100.000 Reisenden ist er heute Fern- und Nahverkehrsbahnhof und natürlich Haltepunkt der Berliner S-Bahn sowie des Regionalverkehrs. Zu DDR-Zeiten wurde der Bahnhof grundlegend umgestaltet und 1987 als Berlin Hauptbahnhof eröffnet.