Schlachten und Generäle in der Tempelhofer Vorstadt

Mit 17 Jahren nimmt der spätere Kaiser Wilhelm I. an den Befreiungskriegen 1814/15 gegen Napoleon teil, die ihn zeitlebens prägen und seine tiefe Abneigung gegen Frankreich begründen. Zum Gedenken an die Befreiungskriege werden auf seinen königlichen Erlass und einer Kabinettsorder aus dem Jahre 1864 die Straßen um den „Generalszug“ nach Schlachten und Militärführern der Befreiungskriege benannt.

Der Generalszug zieht sich vom Südstern bis zum Breitscheidplatz und geht auf eine Planung von Peter Joseph Lenne und später James Hobbrecht zurück. Der Kreuzberger Abschnitt ist nach den Feldmarschällen August Neidhart von Gneisenau (1760 – 1831), Ludwig Yorck von Wartenburg (1759 – 1830) und dem Generallieutnant Heinrich Wilhelm von Horn (1762 – 1829) benannt. Der Platz vor der Amerika-Gedenkbibliothek und die Straße hinter der AGB, die dann bis zum Südstern führt, sind nach dem Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742 – 1819) benannt.

Rund um den Generalszug verlaufen die nach den Schlachtfeldern der Befreiungskriege benannten Straßen. Als erste bekam die Hagelberger Straße (Parallelstraße zur Yorckstraße) ihren Namen. Als nächste die Großbeerenstraße, die direkt auf den Kreuzberg und das Schinkeldenkmal zuläuft. Am 31. Oktober 1864 erhielten die Katzbachstraße (westlich des Viktoriaparks) und die Möckernstraße (Parallelstraße zur Großbeerenstraße) ihre Namen. Es folgte das Waterloo-Ufer (am Landwehrkanal) und die Wartenburgstraße (verbindet Möckernstraße mit dem Mehringdamm). 1901 kam dann noch die Eylauer Straße (Parallelstraße zur Katzbachstraße) hinzu.

Eine Ausnahme bilden der Mehringplatz und der Mehringdamm. Sie führten ab 1864 die Namen Belle-Alliance-Platz und Belle-Alliance-Straße, benannt nach dem Gehöft bei Waterloo, in dem sich Blücher und Wellington trafen. Die Umbenennung erfolgte im Jahr 1947.