Schillingbrücke 1912

Zwischen der Oberbaumbrücke und der Michaelbrücke überspannt die 1912 umgebaute Schillingbrücke die Spree im Ortsteil Friedrichshain. Foto: Hermann Rückwardt.

Der Name der Brücke geht auf den Maurermeister und Stadtdeputierten Johann Friedrich Schilling (1785–1859) zurück. Dieser gründete 1839 eine private Aktiengesellschaft zum Bau einer hölzernen Klappbrücke.

Schillingbrücke mit Blick über die Spree in Richtung Oberbaumbrücke.

1862 übernahm die Stadt Berlin vom preußischen Staat die Holz-Brücke, die bereits 1848 in staatlichen Besitz gekommen war. Wegen der Reparaturanfälligkeit der ersten Schillingbrücke und des erhöhten Verkehrsaufkommens entstand zwischen 1870 und 1874 eine neue Ziegelgewölbebrücke.

Einige Jahrzehnte später genügte auch die zweite Schillingbrücke nicht mehr den Anforderungen des städtischen Verkehrs. Eine Verbreiterung der Schillingbrücke war notwendig geworden.

Schillingbrücke mit Blick über die Spree in Richtung Michaelbrücke und Fernsehturm. Rechts ist das historische Gebäude der Kanalstation Radialsystem V, heute Kulturzentrum, zu sehen.

Nach Plänen der Architekten Lasker und Kolleck wurden 1912 auf beiden Seiten Stahlkonstruktionen für die Aufnahme neuer Gehwege und der Versorgungsleitungen angebaut. Im selben Jahr entstand das Foto von Hermann Rückwardt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schillingbrücke nicht zerstört, wie zum Beispiel die Brommybrücke zwischen der Schillingbrücke und der Oberbaumbrücke. Sie erlitt, wie sich später zeigte, einige Beschädigungen durch Bomben- und Granatensplitter.

Nach 1945 gehörte die Schillingbrücke zum sowjetischen Sektor. Die Sektorengrenze zum amerikanischen Sektor von Berlin bildete das südliche Spreeufer. Nach dem 13. August 1961 wurde die Schillingbrücke zur Sperrzone.

Schillingbrücke (rechts) und nördliches Spreeufer mit dem Radialsystem V.

Erst 1990 kam es zur Öffnung der Schillingbrücke. Wegen ihrer Korrosions- und Kriegsschäden wurde von 1991 bis 1994 eine umfassende Grundinstandsetzung durchgeführt.

Man säuberte und konservierte die alten Steinreliefs der Schillingbrücke, die kaum sichtbar sind. Neu sind die bogenförmigen Straßenleuchten, das Geländer aus Schmiedeeisen und Stahlguss sowie die Schmuckelemente aus Metall.

Blick über die Schillingbrücke auf die Neubauten am nördlichen Spreeufer.