Hannah Höch, Vita immortalis, 1924 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Kai-Annett Becker
Die Berliner Sparkasse hat jetzt 51 Werke von Hannah Höch und Fred Thieler als Dauerleihgaben an die Berlinische Galerie übergeben. Darunter sind 8 Gemälde, 20 Collagen und 14 Papierarbeiten von Hannah Höch sowie 9 Werke von Fred Thieler.
Hannah Höch, Die Spoetter, 1935 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Kai-Annett Becker
Zu den Dauerleihgaben von Hannah Höch gehören bekannte Hauptwerke wie etwa „Vita immortalis“ (Werden und Vergehen) von 1924 oder „Wilder Aufbruch“ aus der Zeit zwischen 1933 und 1945. Berühmte Collagen sind Exemplare wie „Ohhh“ aus dem Jahr 1925 oder „Entartet“ von 1969, in denen sich die Künstlerin ironisch mit den Frauenbildern der Zeit auseinandersetzt.
Hannah Höch, Mahnzeichen, 1947-50 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Kai-Annett Becker
Der Direktor der Berlinischen Galerie, Dr. Thomas Köhler, machte darauf aufmerksam, dass die Dauerleihgaben der Berliner Sparkasse gerade die Vielfalt der Stile und die Qualität des Lebenswerks von Hannah Höch, eine der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten in der Sammlung der Berlinischen Galerie, widerspiegeln.
Hannah Höch, Gelb abstrakt, 1956/58 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Kai-Annett Becker
Der Informel-Künstler Fred Thieler gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen abstrakten Expressionismus nach 1945. Die Berlinischen Galerie besitzt bereits ein größeres Konvolut von Werken seiner Malerei und Grafik.
Fred Thieler, Ohne Titel, 1984 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Anja Elisabeth Witte
In seinen Arbeiten wie „Abstrakte Komposition“ wird der künstlerische Werdegang Thielers deutlich. Nach ersten Erfahrungen mit gegenständlicher Malerei wandte er sich in den 1950er Jahren der Abstraktion zu. Thieler verzichtete nun auf die Darstellung von Gegenständen oder Themen. Er konzentrierte sich auf Farbe, Form und Gestus und experimentierte mit unterschiedlichen Techniken.
In den 1960er Jahren begann Thieler, Leinwände und Papier vorwiegend in der Horizontalen zu bearbeiten. Große Formate legte er auf den Boden. Farben trug er meist nicht mit dem Pinsel auf. Er tropfte oder schüttete sie auf Leinwand oder Papier, lenkte den Farbfluss und experimentierte mit den Effekten.
Die neuen Dauerleihgaben stellen eine gute Erweiterung der Sammlung der Berlinischen Galerie, vor allem im Bereich der Dada-Kunst durch die Arbeiten von Hannah Höch, dar. Für die Zukunft ist geplant, ausgewählte Werke in der Dauerausstellung der Berlinischen Galerie zu zeigen.
Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
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Internet: www.berlinischegalerie.de