Technikmuseum Berlin: Menschen in Fahrt – unterwegs mit Auto und Co.

Neue Dauerausstellung im Technikmuseum Berlin: 33 Großobjekte werden zum ersten Mal gezeigt. Wir trafen Lutz-Ulrich Kubisch zum Interview, den Kurator der Abteilung Straßenverkehr.

Auf 1.400 Quadratmeter präsentiert sich die neue Dauerausstellung „Menschen in Fahrt – unterwegs mit Auto und Co.“ in der Ladestraße des ehemaligen Anhalter Güterbahnhof. Unterteilt in elf Themeninseln (wie „Gut im Rennen“, „Stromlinien“ oder „Geniale Sackgassen“) können die Besucher eine Menge über das Thema Straßenverkehr und Mobilität erfahren. Gezeigt werden 33 Großobjekte aus der umfangreichen Sammlung des Technikmuseums, die bisher in Depots standen.

Ein Original-Mercedes Nürnberg von 1930, Massenautos wie ein VW Käfer von 1951 und ein brasilianischer Ochsenkarren aus dem 19. Jahrhundert veranschaulichen dem Besucher die facettenreiche Geschichte der Mobilität. Ein besonderer Schwerpunkt der Dauerausstellung ist die Elektromobilität. Angefangen bei Ferdinand Porsche und Carl Benz ist heute der Hybridantrieb ein großes Thema. An der Technischen Universität Berlin entstand 1965 eines der ersten Versuchsfahrzeuge dieser Art. Dabei wurde ein Fiat 500 zum Hybridfahrzeug umgebaut, der hier zu sehen ist.

Bei der Auswahl der Exponate wurden Fahrzeuge bevorzugt, die in Berlin gebaut wurden. Auch Fahrräder und motorisierte Zweiräder sind ausgestellt. Für Kinder gibt es kuriose Dinge wie Blumenvasen und Kaffeemaschinen für das Auto zu entdecken. Miniatur-Litfasssäulen erzählen von Konstrukteuren, Händler und Nutzern oder zum Beispiel von der Rallyefahrerin Michele Mouton. Auf verschiedenen Monitoren geht es rasant weiter. Wer gewann die Rallye von Monte Carlo, den großen Preis von Deutschland auf der Avus oder wie endete die Verfolgungsjagd mit einer Ente von Louis de Funes? Eine Schaltzentrale informiert außerdem über aktuelle Daten zur Mobilität in Echtzeit.

Das deutsche Technikmuseum Berlin wurde 1982 gegründet und zeigt zahlreiche technikhistorische Sammlungen. Einige davon sind schon über 120 Jahre in Berlin beheimatet und fanden hier einen neuen Platz. Der große Museumspark mit Wind- und Wassermühlen, Schmiede sowie Brauerei ist eine Naturoase inmitten der Großstadt. Der Neubau für Schiff- und Luftfahrt (mit dem „Rosinenbomber“ auf dem Dach) fügt sich harmonisch in das historische Gelände ein. Daneben gibt es auch eine umfangreiche, technikhistorische Bibliothek und das Historische Archiv. Geboten werden tägliche Vorführungen, Besucheraktivitäten zum Mitmachen und Führungen.

Das Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhof wird zum größten Teil zu einem Park umgewandelt, der dieses Jahr noch fertig werden soll. Dann gibt es mitten in Kreuzberg eine neue Grünfläche bis zum Schöneberger Südgelände.