Kirche am Südstern


Die Kirche am Südstern ist ein auffälliges Bauwerk auf der Mittelinsel des Südsterns. Im neugotischen Baustil wurde sie zwischen 1894 und 1897 nach den Entwürfen des Architekten und Garnison-Bauinspektors Ernst August Roßteuscher (1849-1914) errichtet.

Historisches Foto als Wandbild der Kirche im U-Bahnhof Südstern

Der Grundriss des Gebäudes besitzt eine Länge von 62 Metern und eine Breite von 38 Metern. Imposant ist vor allem der Kirchturm, der es auf eine Höhe von 90 Meter bringt und so zu einer weithin sichtbaren Landmarke wird.

Ursprünglich wurde die Kirche als typische Garnisonkirche für die Soldaten aus den Kasernen am Tempelhofer Feld erbaut. Die Kirche ist heute für jedermann zu den üblichen Gottesdienstzeiten um 10:30 Uhr zugänglich.

Nach einer wechselvollen Geschichte verschiedener Nutzer, vom Militär im 19. Jahrhundert über die Berliner Stadtmission nach dem zweiten Weltkrieg ist die Kirche am Südstern heute Heimat des „Christlichen Zentrums Berlin“.

Vom U-Bahnhof Südstern kommend, auf der Kreuzberger Seite, bemerkt man einen Lesekiosk. Hier kann der Interessierte Bücher mitnehmen und alte gelesene Bücher abgeben. Gleich daneben steht ein zum Tiny-House umgebauter Bauwagen, der Kiez-Kiosk, in dem sich die Nachbarschaft trifft.

Es gibt fast täglich von 15:00 bis 18:00 Uhr die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier können nachbarschaftliche Beziehungen geknüpft werden. Man kann aktiv an der Mitgestaltung des Wohnumfeldes teilnehmen und soziales Miteinander erleben.

Der Kirchturm von 90 Meter Höhe prägt das Stadtbild

Der Südstern wurde im 19. Jahrhundert angelegt und hat eine Fläche von rund 37.500 Quadratmetern. Er befindet sich noch im Ortsteil Kreuzberg und grenzt direkt an den Nachbarbezirk Neukölln an.

Den Namen Südstern trägt der Platz seit 1947. Folgende Straßen grenzen an ihn: Gneisenaustraße, Blücherstraße, Fontanepromenade, Körtestraße, Hasenheide, Lilienthalstraße und die Bergmannstraße. Ursprünglich hieß der Platz von 1893 bis 1938 Kaiser-Friedrich-Platz und bis zum 30.7.1947 Gardepionierplatz.

Direkt gegenüber der Kirche am Südstern befindet sich seit 1990 am Eckhaus Hasenheide 61 eine Gedenktafel für Arvid Harnack und seine amerikanische Frau Mildred. Arvid Harnack war Jurist, Nationalökonom und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Fotos und Text: Klaus Tielemann