Halbinsel Stralau

Stralau, eine malerische Ortslage im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, begeistert mit seiner Lage auf einer Landzunge zwischen der Spree und dem Rummelsburger See. Der Name Stralau stammt von einem einstigen Dorf gleichen Namens, das 1920 Teil von Groß-Berlin wurde. Das Wort „Stralau“ hat slawische Wurzeln und bedeutet „Pfeilort“, was auf die charakteristische Form der Halbinsel hinweist.

Heute zeugen nur noch wenige Überreste der einstigen Industriebauten von Stralaus vergangenem Glanz, darunter das Verwaltungsgebäude und eine Werkstatt des Stralauer Glaswerks sowie die Wohnvilla und die Remise der ehemaligen Teppichfabrik M. Protzen und Sohn. Ein weiteres Relikt ist das eindrucksvolle Hafenkraftwerk von 1913, das heute ein historisches Denkmal darstellt.

Ein besonderes Highlight ist die Dorfkirche Stralau, die aus dem Jahr 1464 stammt und damit die älteste Kirche des Ortsteils Friedrichshain im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist. Ein historischer Lehrpfad mit zwölf informativen Tafeln und eine Dauerausstellung in der Dorfkirche ermöglichen einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Verwaltungsgebäude der Berliner Ostbahnen von 1899, heute eine Jugendbegegnungsstätte, sowie die expressionistische Turnhalle von 1928 und die Gemeindeschule Alt-Stralau, die heute als Thalia-Grundschule dient. Die Nixenbucht lockt mit ihrem naturnahen Uferabschnitt und bietet einen herrlichen Blick auf die Spreeinseln Liebesinsel und Kratzbruch, die beide unter Naturschutz stehen.

Bekannte Persönlichkeiten aus Stralau:

  • Louis Hugo Kracht (1865–1928): War ein angesehener Kommunalpolitiker und diente als Amts- und Gemeindevorsteher in Stralau, ansässig in Alt-Stralau 23.
  • Karl Marx (1818–1883): Der berühmte Philosoph verbrachte einige Monate im Jahr 1837 in Stralau, wobei die genaue Adresse, entweder Alt-Stralau 18 oder Alt-Stralau 25, nicht eindeutig geklärt ist. Zu seinen Ehren wurde 1964 die Karl-Marx-Erinnerungsstätte hier eingeweiht.
  • Werner Pohl (1909–1981): Ein renommierter Tonmeister für Musik- und Filmaufnahmen, der in Stralau geboren wurde.
  • Otto Protzen (1868–1925): War ein bekannter Segler, Schriftsteller und Landschaftsmaler, der seine Kindheit und Jugend in Stralau verbrachte.
  • Franz Tübbecke (1856–1937): Ein bedeutender Bildhauer und Meisterschüler von Reinhold Begas, dessen Atelier sich in der Nähe von Stralau befand, genauer gesagt im Markgrafendamm 14.
  • Julius Tübbecke (1824–1911): War Maler, Fischer und Gastwirt des Wirtshauses Tübbecke, ansässig in Alt-Stralau 22. Er ist auch auf dem örtlichen Friedhof begraben.
  • Stralau als Inspirationsquelle für Schriftsteller und Künstler: Theodor Fontane, Heinrich Zille, Adolf Glaßbrenner und Karl May haben Stralau in ihren Werken verewigt. Zille erwähnte beispielsweise das Gasthaus Tübbecke in seinem Werk „Die Nebelkrähe“. Fontane widmete Stralau Passagen in Werken wie „Irrungen, Wirrungen“, „L’Adultera“ und „Der Stechlin“.

Ein Spaziergang durch die Geschichte: Entdecke die Halbinsel Stralau in Berlin

Willkommen auf der Halbinsel Stralau, einer versteckten Perle Berlins, die reich an Geschichte und natürlicher Schönheit ist. Lass dich auf eine Reise durch die Zeit entführen und entdecke die charmanten Sehenswürdigkeiten dieser malerischen Halbinsel. Unsere Tour beginnt am S-Bahnhof Treptower Park, von wo aus wir die Elsenbrücke überqueren und einen gemütlichen Spaziergang unternehmen, der uns tief in die Geschichte und Kultur dieser besonderen Ecke Berlins führt.

    Stralau, eine malerische Ortslage im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, begeistert mit seiner Lage auf einer Landzunge zwischen der Spree und dem Rummelsburger See. Der Name Stralau stammt von einem einstigen Dorf gleichen Namens, das 1920 Teil von Groß-Berlin wurde. Das Wort „Stralau“ hat slawische Wurzeln und bedeutet „Pfeilort“, was auf die charakteristische Form der Halbinsel hinweist.

Erster Stopp: Die älteste Kirche in Friedrichshain

Unser erster Halt ist die beeindruckende Dorfkirche Stralau, die 1464 erbaut wurde und damit die älteste Kirche im Ortsteil Friedrichshain ist. Ihr gotischer Baustil und die ruhige, besinnliche Atmosphäre bieten einen perfekten Einstieg in unsere Erkundungstour. Hier erfährst du mehr über die mittelalterliche Geschichte der Halbinsel und die Bedeutung der Kirche für die Gemeinde.

Zweiter Stopp: Verwaltungsgebäude der Berliner Ostbahnen

Nur einen kurzen Spaziergang entfernt befindet sich das historische Verwaltungsgebäude der Berliner Ostbahnen in der Tunnelstraße 12. Dieses prächtige Bauwerk aus dem Jahr 1899 diente einst als wichtiger Knotenpunkt für die Eisenbahnverwaltung und wurde 2001 zur Jugendbegegnungsstätte umgebaut. Ein perfekter Ort, um die industrielle Vergangenheit Berlins und die architektonischen Meisterwerke der Zeit zu bewundern.

Dritter Stopp: Deutsches Kriegerdenkmal Stralau

In der Nähe liegt das deutsche Kriegerdenkmal Stralau in der Tunnelstraße 11. Dieses Denkmal erinnert an die deutschen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Es ist ein Ort des Gedenkens und der Reflexion über die Geschichte und die Opfer vergangener Kriege.

Vierter Stopp: Gemeindeschule Alt-Stralau und Thalia-Grundschule

Weiter geht es zur Gemeindeschule Alt-Stralau, heute die Thalia-Grundschule, in Alt-Stralau 34. Das Gebäude, erbaut in den Jahren 1894 und 1912, sowie der expressionistische Turnhallenanbau von 1928, sind beeindruckende Beispiele für die Bildungseinrichtungen jener Zeit. Hier tauchst du ein in die Geschichte der Schulbildung und die architektonische Entwicklung des 20. Jahrhunderts.

Fünfter Stopp: Historische Mietshäuser

Beim Spaziergang durch die Bahrfeldtstraße und Krachtstraße entdeckst du wunderschöne Mietshäuser aus den frühen 1900er Jahren. Diese Gebäude sind die letzten Reste des alten Stralauer Wohnensembles und bieten einen charmanten Einblick in das historische Wohnleben der Halbinsel.

Sechster Stopp: Erholung in der Nixenbucht

Ein Highlight der Tour ist die Nixenbucht, ein naturnaher Uferabschnitt mit Schwimmblattbeständen der Weißen und Gelben Seerose. Von der Südspitze der Halbinsel eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die unter Naturschutz stehenden Spreeinseln Liebesinsel und Kratzbruch. Ein idealer Ort, um die Natur zu genießen und sich eine kleine Auszeit zu nehmen.

Siebter Stopp: Gemütliche Pause im Café „Deine Auszeit Stralau“

Nach so viel Erkundung und Entdeckung lädt das Café „Deine Auszeit Stralau“ Am Speicher 5 zu einer gemütlichen Pause ein. Hier kannst du bei einem duftenden Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen die Atmosphäre genießen und die Erlebnisse der ersten Hälfte des Tages Revue passieren lassen.

Achter Stopp: Karl-Marx-Erinnerungsstätte

Gestärkt und erfrischt setzen wir unseren Weg fort zur Karl-Marx-Erinnerungsstätte in Alt-Stralau 17 B. Diese Gedenkstätte bietet interessante Einblicke in das Leben und die Werke des berühmten Philosophen und Revolutionärs Karl Marx. Ein faszinierender Ort, um mehr über seine Ideen und deren Einfluss auf die Weltgeschichte zu erfahren.

Neunter Stopp: Platz am Spreetunnel

Ein kurzer Abstecher zum Platz am Spreetunnel rundet unsere Tour ab. Hier kannst du die Atmosphäre der Halbinsel auf dich wirken lassen und den historischen Spreetunnel erkunden, der unter der Spree hindurchführt und einst als wichtiger Verbindungspunkt diente.

Endpunkt: Rückkehr zum S-Bahnhof Treptower Park

Zum Abschluss unseres Spaziergangs kehren wir zurück zum S-Bahnhof Treptower Park. Der Weg dorthin bietet Gelegenheit, die Eindrücke der Tour noch einmal Revue passieren zu lassen und die malerische Umgebung zu genießen.

Fotos und Text: E. Turac