Trinkbrunnen in europäischen Städten haben eine lange Tradition und gehören längst zum Stadtbild. In Rom zum Beispiel gehen die Trinkbrunnen auf das Jahr 1874 zurück, als der damalige Bürgermeister zugängliches Trinkwasser für alle angeordnet hat. Daraufhin entstanden schon damals viele Trinkbrunnen an Straßenkreuzungen um möglichst viele Bürger zu erreichen. Dabei wurden die Trinkbrunnen auch künstlerisch gestaltet, was ihnen eine Einzigartigkeit verliehen und sicherlich auch zum kulturellen Erbe beigetragen hat. Aktuell hat Rom ca. 2500 Trinkbrunnen für seine Bürger und Gäste, in Paris sind es ca. 1.100 und in Wien 900.
Wie sieht aber die Situation in Berlin aus? Derzeit verfügt Berlin lediglich über ca. 100 Trinkbrunnen – kein Vergleich also zu anderen europäischen Metropolen. Immerhin soll die Anzahl der Trinkbrunnen aber bis 2020/21 auf ca. 200 verdoppelt werden.
Am 22. März 2018 beschloss das Abgeordnetenhaus, der Initiative „blaue Gemeinschaft“ beizutreten. Damit verpflichtete sich das Land Berlin zur Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht, zum Erhalt des Wassers als öffentlichem Gut, zum Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der Berliner Flüsse und Seen und zur Förderung von Berliner Leitungswasser gegenüber Flaschenwasser. Die Finanzierung weiterer 100 Trinkbrunnen und Wasserspender in Berlin ist ein Schritt, diesen Verpflichtungen Folge zu leisten. Das ganze Vorhaben ist auch nicht ganz billig, denn die Baukosten für einen Trinkbrunnen betragen ca. 15.000€ und die Betriebskosten im Jahr belaufen sich auf ca.3.500€.
In Berlin werden derzeit folgende Trinkbrunnen aufgestellt:
An der Initiative „blaue Gemeinschaft“ beteiligen sich bereits 300 Gaststätten in Berlin, die durch den blauen Aufkleber im Eingangsbereich zu erkennen sind.