„Was macht man sich aus der Liebe der ganzen Menschheit, wenn man Zahnweh oder Migräne hat?“, Zitat Theodor Fontane
Zwischen 1836 und 1844 macht Theodor Fontane eine Ausbildung zum Apotheker und wird 1848 zum „Apotheker erster Klasse“. Anschließend wird er pharmazeutischer Ausbilder im Krankenhaus Bethanien in Kreuzberg.
Mit 30 Jahren beginnt Fontane seine schriftstellerische Laufbahn mit Reportagen, Theaterberichten und Literaturkritiken für verschiedene Berliner Tageszeitungen. Im Jahr 1861 erscheint sein erster Band der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Bis 1892 erscheinen die Bände zwei bis vier. Parallel entstehen zahlreiche Romane wie zum Beispiel: „Vor dem Sturm“, „Grete Minde“, „Frau Jenny Treibel“, „Effi Briest“, „Der Stechlin“ und viele andere.
„Genie besteht aus 99 Prozent Transpiration und einem Prozent Inspiration.“, Zitat Adolph Menzel
1830 siedelt die Familie Menzel von Breslau nach Berlin um, wo Adolph Menzel eine Lehre als Lithograph in der Werkstatt seines Vaters macht. Neben ersten lithographischen Aufträgen bildet er sich autodidaktisch als Maler und Zeichner aus. Ab 1836 schafft er seine ersten „impressionistischen“ Gemälde, die er aber als private, inoffizielle Arbeiten betrachtete und erst sehr spät ausstellte. Sein erster großer Erfolg kam mit dem Auftrag 400 Zeichnungen für Holzstiche zu Franz Kuglers „Geschichte Friedrichs des Großen“ anzufertigen. 1848 wird Menzel Zeuge der Märzrevolution, wodurch er neben seinen historischen Schilderungen der friderizianischen Epoche (z. B. „Das Flötenkonzert“ 1850 – 1852) auch zum Beobachter des modernen Lebens wird. Neben einer großen Anzahl Gouachen, in denen er das bürgerliche Leben beschreibt, entsteht „das Eisenwalzwerk“, sein wohl bekanntestes Werk aus dieser Phase. Die Krönung seiner Laufbahn erfährt Menzel 1896 mit der Ernennung zum Ritter des Schwarzen Ordens und der Erhebung in den Adelsstand.
Von 1936 bis 1960 lebte und arbeitete Menzel in Kreuzberg in der Wilhelmstraße 39, der Zimmerstraße 4, der Schöneberger Straße 18 und der Ritterstraße 43. Sein Grab mit einer Portraitbüste von Reinhold Begas befindet sich auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in der Bergmannstraße.
„Im Laufe einiger Jahrzehnte haben wir reiflich Zeit, uns mit den Mängeln und Ecken unserer Persönlichkeit zu befassen. Man kennt sich und möchte umziehen.“, Zitat Alfred Döblin
1888 zieht die Familie Döblin nach Berlin in die Blumenstraße in Friedrichshain. Hier macht Döblin sein Abitur und beendet 1905 sein Medizinstudium. Anschließend arbeitet er als Internist und Nervenarzt im Krankenhaus Buch und im Krankenhaus am Urban. Während des Ersten Weltkriegs ist er freiwilliger Militärarzt.
1919 eröffnet Döblin seine Arztpraxis in der damaligen Frankfurter Allee 340 (heute 194) in Friedrichshain. Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 emigriert er über Zürich nach Paris, wo er 1936 die französische Staatsbürgerschaft erhält.
1913 debütiert Döblin mit dem Erzählband „Die Ermordung einer Butterblume“. In den Jahren nach 1919 erscheinen unter anderem „Wallenstein“, „Berge Meere und Giganten“, „Hamlet oder die lange Nacht nimmt ein Ende“ und sein Hauptwerk „Berlin Alexanderplatz“.
Gottfried Benn (1886 – 1956)
„Das Gehirn ist ein Irrweg. Ein Bluff für den Mittelstand. Wir wollen den Traum. Wir wollen den Rausch.“, Zitat Gottfried Benn
Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Marburg beginnt Gottfried Benn 1905 sein Medizinstudium in Berlin. Während des Ersten Weltkriegs praktiziert er als Oberarzt im besetzten Brüssel. Von 1917 bis 1935 arbeitet er in seiner Praxis am Mehringdamm 38 in Kreuzberg. Nach anfänglicher Annäherung an den Nationalsozialismus distanziert er sich von diesem und geht in die innere Emigration. Nach dem Zweiten Weltkrieg praktiziert er wieder in Berlin.
Gottfried Benn galt in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts als avantgardistischer expressionistischer Dichter. Er schrieb unter anderem Gedichte, Dramen, Erzählungen und Essays. Er provoziert durch die Darstellung der Banalität der menschlichen Existenz und ihres körperlichen Verfalls.
„Ich modellierte für mich hin, und was ich im Sinn hatte, wusste ich nicht.“, Zitat Ernst Barlach
Von 1888 bis 1896 studiert Ernst Barlach an der Gewerbeschule Hamburg und den Kunstakademien in Dresden und Paris. Anschließend arbeitet er für den „Simplicissimus“. 1907 stellt er erstmalig im Frühjahrssalon der Berliner Secession aus. Neben seinem bildhauerischen und graphischen Werk verfasst Barlach seit 1901 Dramen, für die er 1924 den Kleistpreis verliehen bekommt. Er wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und erhält die Ehrenmitgliedschaft der Akademie der bildenden Künste München. Ab 1926 beginnt er öffentliche Aufträge zu Antikriegsdenkmälern auszuführen. Im 3. Reich werden seine Arbeiten beschlagnahmt, er erhält Ausstellungsverbot und einige seiner Werke werden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt.
Ernst Barlachs Werk lässt sich sowohl dem Expressionismus als auch dem Realismus zuordnen. Eines seiner populärsten Werke ist die Bronzeskulptur „Der Schwebende“ von 1927, die der Künstler als Mahnmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen schuf.
„Ich war zu faul zum Rechnen.“, Zitat Konrad Zuse
1935 legt Konrad Zuse sein Diplom-Hauptexamen an der Technischen Universität in Berlin ab. Zunächst arbeitet er als Statistiker bei Henschel Flugzeugwerke AG. Im Jahr 1936 baut er seinen ersten Rechner „Z1“ im Wohnzimmer seiner Eltern in der Wrangelstraße 37 in Kreuzberg. Eine Kopie ist heute im Museum für Verkehr und Technik zu sehen. 1941 gründet er die Firma „Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau, Berlin“, in der ihm der Bau des ersten funktionsfähigen in binärer Gleitkommarechnung frei programmierbaren Rechners „Z3“ gelingt. 1945 flieht er mit seiner Familie nach Süddeutschland. Dadurch rettete er den zuletzt entstandenen Rechner „Z4“, der die Grundlage bildete, um nach dem Krieg das erste deutsche Computerunternehmen, die „Zuse KG“, aufzubauen.
Die Gedenktafel in der Methfesselstraße 7 erinnert an seine Wirkungsstätte in den Jahren von 1936 bis 1944.