Die Snackbar de Molen muss der neuen Zeit weichen

Zehn Jahre lang gab es am Friedrichshainer Ostende den einzigen original niederländischen Imbiss in Berlin, die „Snackbar de Molen“, von manchen Fans auch „Frittiertempel“ genannt.

Die niederländische Küche gehört nicht gerade zu den „großen Gourmet-Küchen“ Europas, aber die Snack-Kultur, die nicht nur aus Pommes Frites besteht, hat es in sich. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal im westlichen Nachbarland war.

2008 eröffnete Uwe Hübner, gebürtiger Berliner, aber im holländischen Amersfoort aufgewachsen, am oberen Ende der Neuen Bahnhofstraße die „Snackbar de Molen“. Nachdem bereits zwei Versuche, die niederländische Snack-Kultur in Berlin zu etablieren, fehlgeschlagen sind, erfreute sich der dritte Versuch von Anfang an größter Beliebtheit.

Die große Auswahl an Snacks war und ist original niederländisch, inklusive der legendären Frites-Soßen, aber auch die Getränke kommen aus dem Stammland. Außerdem kann man ebenfalls niederländische Spezialitäten, wie Waffeln oder Pudding kaufen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Snackbar auch zum Anlauf- und Treffpunkt für die stetig wachsende niederländische Kommune Berlins, hier konnte man zum Beispiel auch gemeinsam Fußball gucken. Zum Endspiel der Weltmeisterschaft 2010, Spanien – Niederlande, kam sogar das rbb-Fernsehen vorbei, um hier den niederländischen Fans beim Mitfiebern zuzuschauen. Das Spiel verlor zwar die Niederlande mit 0:1, aber der Popularität von „de Molen“ tat dies keinen Abbruch.

Allerdings musste im Jahr 2014 auf Grund der Verdoppelung der Miete die Snackbar ihren ursprünglichen Standort in der Neuen Bahnhofstraße räumen, aber dank Crowdfunding konnten im folgenden Jahr kurz vor dem niederländischen Nationalfeiertag „Koningsdag“ neue Räume in der Boxhagener Straße 76 – 78 bezogen werden. Hier gibt es auch mehr Sitzplätze vor der Tür und der Besucherstrom stieg noch einmal an.

Aber mit der Frittier-Herrlichkeit ist leider bald Schluss. Nachdem in der direkten Nachbarschaft die Neubauten des Freudenberg-Areals in den Himmel wuchsen, müssen nun auch die benachbarten Flachbauten, in denen neben der Snackbar auch der nicht minder legendäre Haferkater beheimatet ist, der Gentrifizierung weichen. Wer noch einmal im Frittierhimmel schweben will, muss das in den nächsten acht bis zehn Wochen tun, danach ist unwiderruflich Schluss. In Friedrichshain konnte kein neuer Standort mit bezahlbarer Miete gefunden werden.

Snackbar de Molen, Boxhagener Straße 76 – 78 (vis a vis vom Lidl) Friedrichshain.

Öffnungszeiten:
Montag. 17:00 – 20:00
Dienstag – Samstag 17:00 – 21:00
Sonntag. 16:00 – 20:00