Der Waldeckpark

Im Berliner Ortsteil Kreuzberg im Straßenkarree Alexandrinen-, Alte Jakob- und Oranienstraße befindet sich der Waldeckpark. Die ungefähr zwei Hektar große Fläche wurde um 1604 zunächst als Pestfriedhof benutzt und diente ab Ende des 17. Jahrhunderts als Begräbnisplatz der Petrigemeinde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand aus dem Friedhof nach und nach eine Grünanlage, die ab 1870 teilweise von den Bürgern kostenfrei genutzt werden konnte.

Im Jahre 1889 erhielt der Park den Namen Waldeckpark nach dem Politiker Benedikt Waldeck (1802 – 1870). Auch heute noch kann der Besucher das Denkmal des liberalen Politikers hier besichtigen. Allerdings wurde das Waldeckdenkmal 1937 von den Nationalsozialisten abgebaut und erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgestellt. Ebenfalls wurde die Anlage von den Nationalsozialisten in Lobeckpark umbenannt. Heinrich Ludwig Lobeck, Gründer der Berlinerischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft, ließ im Zuge der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin diese Grünanlage umgestalteten.Bei der Umgestaltung wurden fast alle Gräber entfernt, lediglich der Grabstein des Königlich Preußischen Stallmeisters Ernst Ferdinand Ayrer blieb erhalten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Park stark zerstört und musste in den 1950er neu hergestellt werden, dabei wurde ein Sportplatz angebaut. Auch erhielt er den früheren Namen zurück.Das große Fußballfeld wird derzeit unter anderem von dem Berliner Fußballverein „Berlin Hilalspor e. V.“ benutzt. Das Gebäude mit den Umkleidekabinen befindet sich an der nördlichen Seite des Waldeckparks in unmittelbarer Nähe des Fußballfeldes. Zudem gibt es auch andere gute Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel eine Tischtennisplatte, ein Basketballfeld, eine Schachspielplatte sowie einen Kinderspielplatz mit Holzfiguren und Rutsche. Der Waldeckpark hat heute einen gemischten Laubbaumbestand. Sitzmöglichkeiten in Form von Bänken sind an verschiedenen Stellen der Grünanlage zu finden. Der Park ist außerdem ein beliebter Picknickplatz, der besonders an Wochenenden im Frühling und Sommer benutzt wird. Die Bundesdruckerei befindet sich an der westlichen Seite des Parks.Da der Park in den 1950er wieder in Waldeckpark umbenannt wurde, man aber dennoch die Neugestaltung durch die Versicherungsgesellschaft würdigen wollte, wurde 1962 die damalige Brandenburgstraße, die sich in der Nähe der Anlage befindet, in Lobeckstraße umbenannt.