Der Görlitzer Park

Auf dem Gelände des alten Görlitzer Bahnhofs befindet sich heute der Görlitzer Park, der außer mit seinem Namen kaum noch an die Geschichte des ehemaligen Kopfbahnhofs erinnert. Von 1867 bis 1951 fuhren von hier Personalzüge direkt nach Görlitz.

Die im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstörten Gebäudekomplexe wurden in den Folgejahren (bis 1976) fast komplett abgerissen – lediglich zwei ehemalige Lagerhallen blieben bestehen und werden heute für Sport- und Kulturaktivitäten genutzt.

Das ehemalige Bahnhofsgelände wurde in den 1990ern in einen Park umgewandelt. Heute ist der Görlitzer Park einer der großen Parks und ein Naherholungsgebiet in Kreuzberg. Er hat unter anderem auch einen beliebten Kinderbauernhof und ist im Sommer Ort zahlreicher spontaner Grillparties und auch von Open-Air-Veranstaltungen.

Im Süden des Görlitzer Parks führten mehrere Eisenbahnbrücken in den Bezirk Treptow-Köpenick von denen noch eine erhalten ist und als Fußgängerbrücke genutzt wird. Bis zur Wende verlief hier die Berliner Mauer. Im Norden des Parks befindet sich am Spreewaldplatz das moderne Spreewaldbad mit einer Schwimmhalle, die vom Architektenbüro Langhof geplant und von 1984 bis 1987 gebaut wurde.
Zwischen Liegnitzer und Oppelner Straße war der Görlitzer Tunnel angelegt, der bis mindestens 1987 noch begehbar war und mit der Öffnung des Parks zu einer großen Mulde in der Mitte des Parks umgewandelt wurde, die eine Art natürliche Arena bildet. Die ehemaligen Mauern des Tunnels wurden als Gestaltungselement mit einbezogen und sind noch heute erkennbar.

Eine weitere, wenn auch eher „peinliche“ Attraktion des Parks ist die künstlerische Nachbildung der berühmten Sinterterrassen von Pamukkale (Türkei), die jedoch aufgrund der Verwendung einer nicht geeigneten Steinsorte schon nach kurzer Zeit mit großen Bauzäunen abgesperrt wurde.

Im Berliner Volksmund werden sowohl der Görlitzer Park als auch der heutige U-Bahnhof (Görlitzer Bahnhof) kurz „Görli“ genannt.