Das Paul-Lincke-Ufer

Das Paul-Lincke-Ufer verläuft parallel zum Landwehrkanal, der zwischen 1845 und 1850 errichtet wurde. Aufgrund seiner Lage sind hier zahlreiche Cafés, Restaurants und Gartenlokale zu finden. Von 1849 bis 1956 hieß die Uferstraße Kottbusser Ufer (auch Cottbusser Ufer).

Am 07. November 1956 wurde sie nach dem Komponisten und Theaterkapellmeister Paul Lincke benannt, wobei sie zunächst nur Lincke-Ufer hieß. Erst am 07. November 1966 zum 100. Geburtstag des Künstlers vervollständigte man den Namen zu Paul-Lincke-Ufer.

Paul Lincke wurde am 04 November 1866 in der Nähe der Jungfernbrücke in Berlin Mitte geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter mit den drei Kindern nach Kreuzberg, zuerst in die Adelbertstraße, später in die Eisenbahnstraße.

Schon früh erkannte man das musikalische Talent von Paul Lincke. Sein Wunsch, Militärmusiker zu werden, konnte jedoch nicht realisiert werden, da sein Brustumfang nicht der vorgegebenen Norm entsprach.

Doch schnell machte er sich als Dirigent und Komponist einen Namen. Seine Operette „Frau Luna“ wurde im Mai 1899 im Berliner Apollo-Theater mit großem Erfolg uraufgeführt. Lincke gilt als „Vater der Berliner Operette. Mit dem im Marschrhythmus geschriebenen Operettenlied „Das ist die Berliner Luft“ schuf er ein musikalisches Denkmal für seine Geburtsstadt. Das Lied wurde übrigens aber erst 1922 in die Operette „Frau Luna“ aufgenommen.

Während seines Aufenthalts im böhmischen Marienbad im Sommer 1943 wurde sein Wohnhaus in der Oranienstraße in Berlin Kreuzberg bei einem Bombenangriff zerstört. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Gedenktafel.

Das Kriegsende erlebte der Komponist und Kapellmeister fern von Berlin und er sollte in seine Heimatstadt auch nicht mehr zurückkehren. Die ersehnte Zuzugsgenehmigung kam am 04. September 1946, einen Tag nach seinem Tod.

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Hahnenkleer Friedhof in Hahnenklee-Bockswiese im Oberharz in Niedersachsen.