Radio aus der Markthalle

In der Marheineke-Markthalle in Friedrichshain-Kreuzberg sendet „Multicult.fm“ live aus einem gläsernen Studio. Besucher können zusehen, wie gesendet wird und beim Produzieren mitmachen – Radio nicht nur zum Hören, sondern auch zum Erleben.

Im ersten Stock der Marheineke-Markthalle über Obst, Käse und Fleisch befindet sich das Studio von „Multicult.fm“. Besucher können hier die Mitarbeiter bei der Arbeit hinter einer großen Glasscheibe beobachten. Ob direkte Meinungsäußerung zur Auswahl der Themen oder die Wahl der Musikfarbe – die Besucher sollen mitgestalten.

„Multicult.fm“ sendet Nachrichten und Musik aus der ganzen Welt im Wechsel von deutsch und zweisprachig wie deutsch-spanisch, bald auch auf Türkisch und sogar Chinesisch. Der Sender möchte dabei alle ethnischen Gruppen ansprechen und verbinden. Mit der Marheineke-Markthalle hat er einen Standort mitten in Kreuzberg gefunden.

Im Jahre 2008 wurde der RBB-Sender „Radio Multikulti“ von der ARD-Rundfunkanstalt abgeschaltet. Danach gab es ein Webradio, das unter dem Namen „Multicult 2.0“ lief. Seit Mai 2010 sind die Macher zurück, als „Radio Multicult.fm“. Die Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich und auch der Sender selbst ist angewiesen auf Sponsoren.

Viele Mitarbeiter haben Wurzeln in den unterschiedlichen Kulturen. Mit ihrer Arbeit und fördern sie die Erhöhung des Anteils von Journalisten mit Migrationshintergrund. Multikulti soll nicht nur mehr ein Wort oder der Name des Senders sein, sondern Normalität in einer Stadt mit Menschen aus mehr als 180 Nationen. Ein Schwerpunkt der Nachrichten und Sendungen sind deswegen immer wieder migrationspolitische Themen.

Wie jedes Jahr wird auch diesmal live vom Karneval der Kulturen gesendet. Die brandenburgischen Hörer können das Spektakel ebenfalls mitverfolgen, denn ein Empfang ist auch im Land Brandenburg möglich.

Multicult.fm kann über das klassische Radio im Südosten Berlins auf 88,4 und in Potsdam auf 90,7 MHz empfangen werden oder als Internet-Übertragung auf der Multicult-Webseite.