Die Größe und Vielfalt der Stadt sieht man von weitem am besten. Darum haben wir für Sie eine Auswahl schöner und interessanter Aussichtspunkte in unserem Bezirk zusammengestellt.

Elsenbrücke: Selten enttäuscht der phänomenale Weitblick den hier breit dahinströmenden Fluss hinab. Die Kulisse kommt üppig daher: Molecule Men spreeumspült direkt vor einem, seitwärts rahmen Kaimauer und Speicheranlagen des alten Osthafens die Sicht durchsetzt mit Bauten nach neuester Mode, von Ferne grüßt die Oberbaumbrücke hinüber. Wen es bei so viel Wasser nun zum Bade treibt, sei gewarnt: die Strömung kann hier tückisch sein. Machen Sie lieber ein Foto.

Brommybrücke: Am Ende der Brommystraße entdeckt man die Ruinen der kriegszerstörten Brommybrücke in der Spree. Über luftigen Gitterrost tritt man hinaus auf den Kreuzberger Balkon, tief unter den Füßen schwappt der dunkle Fluss gegen die Böschung. Eine von hier besehen extraterrestrische Atmosphäre verbreiten die gräulichen Betonbastionen der emporwachsenden Dienstleistungslandschaft gegenüber. Die schroffe Szenerie des Büromassivs findet ihren Höhepunkt in der Entertainmentwelt der Multifunktionshalle. Im Schatten der Turmfelsen liegt vor uns der East Side Park.

Kantine Rathaus Kreuzberg: Zur Einkehr empfohlen sei die Kantine des Rathauses in der Yorkstraße. Hier genießt man das Schnitzel auf dem Teller und das Panorama über den Dächern Kreuzbergs. Großes Kino ist die Fernsicht den Boulevard hinunter, die sich dem hungrigen Gast von einem der dunklen Holztische aus bietet. Für die zehn Etagen gibt es einen Fahrstuhl hinauf, für den Abstieg sollte man das sehenswerte Treppenhaus aus den fünfziger Jahren wählen. Mittwochs ist Waffeltag.

Viktoriapark mit Nationaldenkmal: Eine Seilbahn gibt es nicht, hat man also den Entschluss gefasst, den Hausberg des Stadtteils zu besuchen, heißt es auf schmalen Pfaden den Gipfel zu erklimmen. Gut dreißig Höhenmeter sind zu überwinden. Auf halber Strecke rauscht imposant der schönste Wasserfall der Innenstadt hinab. Weiter geht es gegen Gipfelkreuz. Viel kann man sehen von hier oben: tief unten liegt die Tempelhofer Vorstadt, weiter hinten ragen Gendarmenmarkt und Potsdamer Platz hervor, in Ferne sind die Turmhäuser am Zoo auszumachen.

Stralau: Wer sich hier hinaus gewagt hat und die Uferbiotope erreicht, wird mit Ruhe und Natur reichlich belohnt. Der Blick schweift über den Rummelsburger See bis zum Ostkreuz, im Hintergrund sieht man das Frankfurter Tor. Ein alter Backsteinspeicher verbreitet hanseatische Hafenstimmung. Wenn Sie mit der perfekten Seesicht die Augen genug erfrischt haben, bietet sich ein Spaziergang um die Halbinsel an.

Warschauer Brücke: Den Bahnhof der Hochbahn verlassend, die Treppe hinab, quert man den Asphalt, kommt am Industriepalast mit dem Turm vorbei, arbeitet sich am Geländer entlang – der Steig ist hier schmal, aber komfortabel-, dann noch einige Schritte, gleich ist man am Ziel: vor einem dehnen sich die stählernen Weiden des Dampfrosses aus. Den Blick Richtung Fachmarktagglomeration, unten die Schienen, sieht man bis zum Alexanderplatz. Immer wieder gut die Stadtsilhouette.

Luisenstädtischer Kanal: Leisten sollte man sich den Abstecher zum alten Luisenstädtischen Kanal. Ein guter Aussichtspunkt ist hier die Waldemarbrücke, um die Zauberwelt aus Engelbecken und Michaelkirche, die sich knapp hinter der Bezirksgrenze zeigt, auf sich einwirken zu lassen. Die Augen können schwelgen. Wenn Sie ein paar Tiere sehen wollen, lohnt der Weg hinab bis zur Adalbertstraße, in diese links einbiegen, nach einigen Schritten wieder links gelangt man zum Bauernhof. Kreuzberg verlässt man, wenn man sich nun im Engelbeckencafé mit einem Heißgetränk nach Wahl stärkt.

Anreise mit Bus und Bahn:
Elsenbrücke: S-Bahnhof Treptower Park, Bus 104
Brommybrücke: Bus 165 oder 265 bis Eisenbahnstraße
Rathaus Kreuzberg: U-Bahnhof Mehringdamm
Viktoriapark: U-Bahnhof Mehringdamm
Stralau: Bus 104 bis Tunnelstraße (Endhaltestelle)
Warschauer Brücke: S- oder U-Bahnhof Warschauer Straße, Tram 10
Engelbecken: U-Bahnhof Moritzplatz