Im Ortsteil Kreuzberg zwischen der Willibald-Alexis-Straße im Süden und der Arndtstraße im Norden liegt der Chamissoplatz. Der Platz wurde 1878 angelegt und im April 1890 nach dem Dichter, Botaniker und Naturforscher Adelbert von Chamisso benannt.
Der Chamissokiez, das Viertel zwischen Bergmannstraße und dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, ist Teil des Bergmannkiezes. Der Chamissokiez ist besonders bei Künstlern und Studenten beliebt.
Charakteristisch für den Platz ist der großzügig angelegte Kinderspielplatz. Jeden Samstag findet auf dem Platz ein Wochenmarkt mit Bioprodukten aus der Region Berlin-Brandenburg statt. Auch dient der Chamissoplatz als Drehort, wenn eine Alt-Berliner Kulisse als Schauplatz gesucht wird.
Doch wer war Adelbert von Chamisso? Er wurde 1781 auf Schloss Boncourt in der Champagne in Frankreich geboren. Auf der Flucht vor den Revolutionsheeren kam die Familie über die Niederlande und Süddeutschland 1796 nach Berlin, wo Chamisso zunächst Page bei Luise Friederike von Preußen wurde.
Von 1798 bis 1807 leistete Chamisso Militärdienst in der preußischen Armee. Während seines Aufenthaltes in der Schweiz um 1812 entdeckte er sein Interesse an der Naturwissenschaft, vor allem an der Botanik.
Anderseits war er als Dichter tätig. Nach seiner Rückkehr nach Berlin im Jahre 1813 gehörte er zum literarischen Freundeskreis des Schriftstellers E. T. A. Hoffmann, den „Serapionsbrüdern.“
Vom Juli 1815 bis August 1818 nahm Chamisso an der Rurik-Expedition teil. Die Weltumsegelung sollte zur Entdeckung und Erkundung der Nordwestpassage dienen. Aufgrund des schlechten Wetters erreichte die Expedition jedoch das Ziel nicht und musste auch früher zurückkehren.
1835 wurde Chamisso zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaft gewählt. Außerdem war er Direktor des Botanischen Gartens Berlin.
Am 21. August 1838 starb Adelbert von Chamisso an Lungenkrebs. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof III der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Ebenfalls ist in Kreuzberg in der Friedrichstraße 235 an der Stelle, an der bis 1908 sein Wohnhaus stand, seit Januar 2006 eine Gedenktafel zu finden.
Im nördlichen Bereich der Beringstraße liegt die Insel Chamisso Island und der Asteroid 24711 trägt den Namen Chamisso.