Der Bersarinplatz

Der Bersarinplatz ist ein Stadtplatz im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Dieser ist nur wenige Gehminuten vom U-Bahnhof Frankfurter Tor, von der Warschauer Straße und der Karl-Marx-Allee entfernt. Der ovale Platz mit einer Gesamtfläche von rund 10.500 Quadratmetern bildet einen Kreuzungspunkt zwischen der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Petersburger Straße und dem diagonal in Nordost-West-Richtung verlaufenden Weidenweg. Nach Osten führt außerdem die Rigaer Straße, nach Nordosten die Thaerstraße, deren Verlängerung über den Platz hinaus nach 1975 eingezogen wurde. Die Straßenbahnlinie M10 passiert den Bersarinplatz und fährt weiter in Richtung Prenzlauer Berg und Mitte. Die M21 fährt am Bersarinplatz vorbei weiter in Richtung Lichtenberg.

Die Anlage des Platzes geht auf Hobrechtsche Bebauungspläne der Jahre 1862 und 1882 zurück. 1895 erhielt der reine Verkehrsplatz die amtliche Bezeichnung Baltenplatz, die er bis 1947 behielt. Seit 1947 trägt die kleine Anlage den Namen Bersarinplatz nach Generaloberst Nikolai Bersarin, der im April 1945 der erste russische Stadtkommandant von Berlin wurde. Nach kontroversen Diskussionen in den 1990er Jahren über die Rolle von Bersarin in der Geschichte beschloss der Senat von Berlin die Beibehaltung dieses Namens für den Platz. Nikolai Erastowitsch Bersarin wurde am 1. April 1904 in St. Petersburg (Russisches Kaiserreich) geboren. Er verstarb im Jahr 1945 in Berlin.

Am Haupteingang des heutigen Ordnungsamtes wurde 1975 eine Gedenktafel für Nikolai Bersarin angebracht, der auch in diesem Jahr zum Ehrenbürger ernannt worden war. Die Bronzetafel mit diesem genannten Bersarin-Porträt stammt von dem Bildhauer Fritz-Georg Schulz.

Am 8. Mai 2018 um 17:00 Uhr gibt es eine Gedenkveranstaltung am Bersarinplatz (Petersburger Straße 86-90, Ordnungsamt) zur Ehrung des Generalobersts Bersarin. In diesem Zusammenhang wird insbesondere an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa gedacht. Bezirksbürgermeister Knut Mildner-Spindler wird an dieser Ehrung teilnehmen.

Ursprünglich war geplant, den Fruchtbarkeitsbrunnen (Ochsbrunnen) in das Rondell auf der Rasenfläche am Bersarinplatz einzulassen. Allerdings konnte die Tragfähigkeit des Erdbodens für das tonnenschwere Monument auf diesen Platz nicht gewährleistet werden, da die Bodenverhältnisse schwierig waren. Genau 7,7 Meter misst die Brunnenschale im Durchmesser. Flankiert wird sie von zwei mächtigen, fünf Meter hohen Stieren. Zu deren Füßen sitzen eine Bäuerin mit Ährenbündel, ein Fischer mit Netz, ein Schäfer mit Widder und eine Mutter mit Kind. Erbaut wurde das Monument vom Berliner Bildhauer Hugo Lederer. 1934 wurde es am Arnswalder Platz aufgestellt.

Gustav Wegener, geboren am 23.05.1908 in Schwerin. Ermordet am 11.12.1944 in Brandenburg-Göhrden.

Hermann Wegener, geboren am 14.06.1878 in Schwerin. Ermordet am 29.01.1945 in Dachau.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden aus dem Wohnbezirk um den Baltenplatz auch zahlreiche Menschen zur Deportation abgeholt. Im Rahmen der Aktion „Stolpersteine“ konnte in den Jahren nach 1990 das Schicksal von Gustav und Hermann Wegener (Vater und Sohn) aufgeklärt werden, die in einem nicht mehr vorhandenen Haus direkt am Baltenplatz wohnten. Sie waren Mitglieder der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation. Die Bezirksverordnetenversammlung ließ an der Westseite des Platzes – Petersburger Straße/ Ecke Weidenweg – zwei Stolpersteine zum Gedenken einbringen.