Skulptur „Dreiheit“

Die Skulptur „Dreiheit“ des Bildhauer-Ehepaars Matschinsky-Denninghoff vor der Berlinischen Galerie in Kreuzberg

Die abstrakte Skulptur, die 1993 entstand und im Jahr 2000 aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin angekauft wurde, gehört zur bisher elfteiligen Skulpturen- und Objektesammlung Kunst – Stadt – Raum der Berlinischen Galerie in der südlichen Friedrichstadt im Umfeld des Museums.

Gewissermaßen sollen die Skulpturen und Objekte als Wegweiser zum 2004 eröffneten Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur dienen, denn es ist nicht immer einfach, den Weg dorthin zu finden.

Das Museum hat seinen Standort in einer umgebauten ehemaligen Glaslagerhalle aus dem Jahre 1965 und liegt mitten in einem IBA-Wohngebiet, das in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet wurde.

Bei dem verwendeten Material der Skulptur handelt es sich um Chromnickelstahl. Sie ist zirka sechs mal drei mal drei Meter groß und gilt damit als monumental.

Drei ineinander verschlungene und gebogene Säulen, die aus einzelnen dünnen Edelstahlrohren zusammengeschweißt wurden, symbolisieren Nähe, Beziehung, Berührung und Flexibilität von Körpern oder Dingen, vielleicht aber auch von Ideen oder Menschen.

Vielfach werden sie mit einer Baumgruppe assoziiert oder sogar mit Ereignissen aus der Geschichte verbunden.

Das bekanntere Werk des Bildhauer-Ehepaars Matschinsky-Denninghoff ist die vierteilige und acht Meter hohe Edelstahl-Skulptur Berlin auf dem Mittelstreifen der Tauentzienstraße zwischen dem Europa-Center und dem Kaufhaus des Westens in der westlichen City Berlins. Sie entstand im Rahmen des Skulpturenboulevards zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987.

Zunächst war sie ein Symbol für die geteilte Stadt, nach der Wende ein Symbol für die deutsch-deutsche Wiedervereinigung zwischen Ost- und Westdeutschland.

Brigitte Matschinsky-Denninghoff wurde am 2. Juni 1923 in Berlin geboren. Sie besuchte die Kunsthochschulen in München und Berlin. Zusammen mit anderen Künstlern gründete sie 1949 in München die Künstlergruppe ZEN 49. 1959 nahm sie an der documenta II und 1964 an der documenta III in Kassel sowie an der Biennale in Venedig teil.

Martin Matschinsky erblickte am 4. Juli 1921 in Grötzingen (Baden) das Licht der Welt. Er absolvierte eine Ausbildung zum Fotografen. Nach seiner Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und anschließender Kriegsgefangenschaft wurde er Schauspieler und Mitbegründer der Otto-Falckenberg-Schule in München.

Während seiner Zeit am Staatstheater Darmstadt lernte er 1952 seine spätere Ehefrau Brigitte Meier-Denninghoff, die am Theater als  Bühnenbildnerin arbeitete, kennen. Unter ihrem Einfluss wandte er sich der Bildhauerei zu.

Nach der Heirat im Jahre 1955 begannen sie gemeinsam in München als Künstler zu arbeiten.

Mit dem Prix Bourdelle und der ersten Teilnahme an der documenta II in Kassel hatten sie 1959 ihren künstlerischen Durchbruch. 1961 ging das Paar nach Paris, wo es seine typische Technik, Stahlrohre zu gebogenen Bündeln zusammenzuschweißen, entwickelte.

Ab 1969 arbeitete das Künstlerpaar in Berlin, wo Brigitte Matschinsky-Denninghoff am 11. April 2011 verstarb.

Die Berlinische Galerie ist Lagerort für den künstlerischen Nachlass des Paares, das gern mit anderen Künstlerehen wie Christo und Jeanne-Claude, Bernd und Hilla Becher oder Ute und Werner Mahler verglichen wird.

Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124 – 128
10969 Berlin
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag: 10:00 – 18:00 Uhr

Internet: www.berlinischegalerie.de