Für viele Leute entstehen durch ihre Schufa-Einträge große Probleme; nicht selten droht der soziale Abstieg. Wenn beispielsweise Großelektrogeräte neu gekauft werden sollen, wird ein Kredit verweigert. Vor allem aber finden Menschen mit negativer Schufa-Auskunft oft nur sehr schwer eine Wohnung. Überall hagelt es Absagen, egal ob der Wohnungssuchende ein Kunde des Jobcenters ist oder Arbeitnehmer mit Einkommen.
Viele Betroffene wissen nicht, welche Möglichkeiten der Beratung und Hilfe sie haben. Anlaufstellen gibt es auch im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, und zwar sowohl von privater Seite wie auch von Behörden. Ehrenamtliche Vereine stehen Betroffenen mit Rat und Tat zu Seite, so zum Beispiel concept social e.V. in der Finowstr.35.
Konkrete Hilfen kann die zuständige Behörde im Bezirksamt in die Wege leiten. Wenn Wohnungssuchende nicht ohne fremde Hilfe an Wohnraum kommen, können sie unter Umständen ein Angebot des „geschützten Marktsegments“ wahrnehmen. Grundlage dafür ist ein Vertrag zwischen den zuständigen Landes- und Bezirksbehörden sowie der Wohnungswirtschaft, der erstmals im Jahre 1993 abgeschlossen wurde und seit 2003 in neu gefasster Form besteht. Demnach stellen die Wohnungsunternehmen jährlich 1350 Wohnungen für das „geschützte Marktsegment“ zur Verfügung, die für Problem- und Notfälle reserviert sind.
Um eine Wohnung aus dem geschützten Marktsegment zu bekommen, muss ein Antrag gestellt werden – entweder
- bei dem Sozialdienst, der für den Wohnungssuchenden fachlich zuständig ist und ihn bereits berät (z.B.: Allgemeiner Sozialdienst des Jugendamtes, Sozialpsychiatrischer Dienst),
- oder bei der Fachstelle für Wohnungsnotfälle/Soziale Wohnhilfe, die für das „geschützte Marktsegment“ zuständig ist.
Eine weitere Hilfe-Möglichkeit neben der Wohnungsvermittlung aus dem „geschützten Marktsegment“ ist die Soziale Wohnhilfe. Für den Fall der zeitnahen Wohnungslosigkeit wird dort eine Wohnung bereit gestellt. Natürlich werden dort auch Menschen betreut, die langfristig Wohnungslos werden. Bei diesen wird aber erst einmal geschaut, ob dieses nicht doch auch aus eigener Kraft geschehen kann.
In Friedrichshain-Kreuzberg sind beide Hilfe-Möglichkeiten beim Sozialamt in der Yorckstraße 4-11 (Kreuzberg) angesiedelt.